Swisscom-CEO Carsten Schloter. (Foto: Swisscom)
Bern – Der grösste Schweizer Telekomkonzern Swisscom hat im vergangenen Jahr den Umsatz in etwa gehalten. Jedoch musste das Unternehmen auf Stufe EBITDA Abstriche hinnehmen. Unter dem Strich fand der Telekomanbieter aber wieder zu alter Stärke zurück, nachdem Sondereffekte wie im Vorjahr ausblieben. Für die Aktionäre sieht die Konzernleitung eine gleichbleibende Dividende vor. Auch für das laufende Jahr wird eine unveränderte Ausschüttung in Aussicht gestellt.
Swisscom hat im Geschäftsjahr 2012 einen Nettoumsatz von 11,38 Mrd CHF erzielt. Dies entspricht einem Minus von 0,7%. Der EBITDA sank um 4,4% auf 4,38 Mrd CHF, wie der Telekomkonzern mitteilte. Der EBIT verbesserte sich dagegen um knapp 116% auf 2,43 Mrd CHF und der Reingewinn um knapp 154% auf 1,76 Mrd CHF. Im vergangenen Jahr wirkte sich die im Dezember 2011 kommunizierte Wertberichtigung von 1,3 Mrd EUR auf der Beteiligung an Fastweb negativ aus, weshalb die Gewinnzahlen in diesem Jahr deutlich höher ausfallen.
Mit dem Zahlenset hat der Blaue Riese die Markterwartungen leicht übertroffen. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens mit einem durchschnittlichen Umsatz von 11,33 Mrd CHF, einem EBITDA von 4,36 Mrd sowie einem EBIT von 2,43 Mrd gerechnet.
400 Mio Franken Preiserosion
Der Konzern beziffert den Effekt der Preiserosion im herkömmlichen Geschäft auf 400 Mio CHF, was gemäss der Mitteilung durch neue Umsätze aufgefangen wurde. Der Konzern lässt aber durchblicken, dass diese Geschäfte meist niedrige Margen abwerfen.
Mit dem neuen Handyangebot «Infinity», das im Juni 2012 eingeführt wurde, ist die Unternehmensleitung zufrieden. Ende 2012 nutzten 889’000 Kunden die Angebote. Die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse erhöhte sich zum Vorjahr um 2,8% auf 6,2 Mio. Der Bestand an Postpaid-Kunden sei um 218’000 gestiegen, worin Einzel- und Bündelangebote umfasst werden. Hingegen verzeichnete Swisscom bei den Prepaid-Kunden ein Minus von 50’000.
Fastweb auf Kurs
Fastweb erwirtschaftete auf vergleichbarer Basis einen Nettoumsatz von 1,61 Mrd EUR, was einer Zunahme von 0,5% entspricht. Der EBITDA erreichte 500 Mio EUR, was einer Zunahme von gut 11% entspricht. Die Anzahl der Kunden erhöht sich auf 1,77 Mio. Somit stieg die Kundenbasis binnen Jahresfrist um 10,8%. Wie die italienische Tochter von Swisscom bekanntgab, verzeichnete Fastweb im vergangenen Geschäftsjahr «mehr als doppelt so viele» Nettozugänge wie 2011.
Im Schweizer Geschäft erzielte der Konzern einen um 0,3% höheren Umsatz von 9,27 Mrd CHF, der EBITDA ging um 2,1% zurück auf 3,77 Mrd CHF.
22 Franken Dividende für 2012 und auch 2013
Die Dividende pro Aktie beträgt 22 CHF, nach ebenfalls 22 CHF im Vorjahr. Das Management um CEO Carsten Schloter hat bereits vor einem Jahr bekannt gegeben, dass die Ausschüttung 22 CHF betragen soll, wenn die Ziele erreicht werden. Damit hat der Konzern nach kontinuierlicher, jährlicher Erhöhung der Dividende in den vergangenen Jahren, die Ausschüttung an die Aktionäre auf dem Vorjahresniveau belassen.
Für 2013 schlägt das Management wiederum eine Dividende pro Valor von 22 CHF vor, ebenfalls unter der Bedingung, dass die gesetzten Ziele erreicht werden.
Verhaltener Ausblick
Im laufenden Geschäftsjahr 2013 rechnet Swisscom beim aktuellen Wechselkurs von 1,23 CHF pro Euro mit einem Umsatz von 11,3 Mrd CHF und einem EBITDA von mindestens 4,25 Mrd CHF. Die Investitionen werden bei 2,4 Mrd CHF gesehen.
Für die Swisscom ohne Fastweb geht das Management für 2013 von einem stabilen Umsatz von 9,34 Mrd CHF aus. Für den EBITDA wird mit einem Rückgang auf 3,64 Mrd CHF gerechnet. Weiter werde das anhaltende Kunden- und Mengenwachstum zu einem Anstieg der direkten Kosten vor allem für das Gewinnen von Neukunden und den Einkauf von Endgeräten führen. Zudem erhöhe der Unterhalt und der weitere Ausbau der Netzinfrastruktur die indirekten Kosten vorübergehend, schreibt Swisscom weiter. Im laufenden Jahr wird für Swisscom ohne Fastweb zudem mit auf 1,75 Mrd steigenden Investitionen gerechnet. (awp/mc/pg)
http://youtu.be/qJgFeWx3_Tw