Swisslog 2010: Weniger Umsatz und tieferes Ergebnis
Swisslog-CEO Remo Brunschwiler.
Buchs – Die spätzyklische Swisslog-Gruppe musste im vergangenen Jahr einen erneuten Rückgang des Umsatz hinnehmen. Der EBIT kam infolge eines bereits seit längerem bekannten negativen Einmaleffektes in der Healthcare Solution deutlich unter dem Vorjahr zu liegen. Für 2011 zeigt sich die Gruppe optimistisch. Dies kommt auch in der erhöhten Dividende zum Ausdruck.
Der Umsatz ging 2010 um 5,4% auf 614,8 Mio CHF zurück. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sank um 29,2% auf 20,1 Mio CHF, die entsprechende Marge reduzierte sich auf 3,3% nach 4,4%. Darin enthalten sind einmalige Zusatzkosten im Bereich Healthcare Solutions. Der Reingewinn schliesslich wird dank einem mit 0,4 Mio CHF positiven Finanzergebnis (VJ -4,3 Mio) mit 13,6 Mio CHF ausgewiesen und liegt damit um 23% unter dem Vorjahr, wie der Logistikdienstleister am Dienstag mitteilte.
Umsatzerwartungen nicht erfüllt
Der Auftragseingang verminderte sich auf 611,1 (VJ 642,0) Mio CHF, zum Jahresende verfügte die Gruppe damit über einen Auftragsbestand von 400,9 Mio CHF (Ende 2009: 446,4 Mio CHF). Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Ausschüttung einer auf 0,03 CHF von 0,02 CHF erhöhten Dividende pro Titel vor. Die Erhöhung drücke sowohl die solide finanzielle Situation als auch das Vertrauen in die positive Weiterentwicklung aus, so die Mitteilung. Mit den vorgelegten Zahlen hat Swisslog die Erwartungen der Finanzgemeinde bezüglich Umsatz und EBIT nicht erreicht, auf Stufe Reingewinn dagegen übertroffen.
Negative Währungsumrechnungseffekte
Aus operativer Sicht sei das Geschäftsjahr 2010 insgesamt nicht zufriedenstellend verlaufen, da Schwierigkeiten in der Division Healthcare Solutions in Europa den Unternehmensgewinn beeinträchtigt hätten, heisst es. Dazu hätten negative Währungsumrechnungseffekte die Resultate zum Teil erheblich geschmälert. Dies dürfe aber nicht den Blick darauf verstellen, dass Swisslog in vielen Bereichen gute Ergebnisse erzielt habe, dies vor allem unter Berücksichtigung des mehrheitlich spätzyklischen Geschäftes und des auch im letzten Jahr noch anspruchsvollen Umfeldes, so CEO Remo Brunschwiler in der Mitteilung.
Nachwehen der Krise bei Warehouse & Distribution Solutions
Die umsatzstärkere Division Warehouse & Distribution Solutions hat die in Europa weiter angespannte wirtschaftliche Lage gespürt. Dies machte sich nicht zuletzt in einem um 5,3% gesunkenen Auftragseingang von 382,5 Mio CHF bemerkbar. Nebst drei Grossaufträgen von bestehenden und neuen Kunden sei eine im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Anzahl von kleinen und mittelgrossen Projekten akquiriert worden. Der Umsatz der Division verminderte sich um 4,0% auf 396,8 Mio CHF. Dank der Anstrengungen zur Verbesserungen der Profitabilität stieg der EBIT um 25,2% auf 18,9 Mio CHF, die entsprechende Marge verbesserte sich damit auf 4,8% von 3,7%.
Einmalkosten in Sparte Healthcare Solutions
Im Bereich Healthcare Solutions belasteten die bereits bekannten Probleme vornehmlich im Zusammenhang mit der Einführung von neuen Funktionalitäten bei der Produktlinie Fahrerlose Transportsysteme. Die dadurch entstandenen einmaligen Zusatzkosten werden auf rund 10 Mio CHF beziffert. Der EBIT der Division verminderte sich dadurch auf 9,5 Mio nach 22,0 Mio CHF im Vorjahr, die Marge sank auf 4,4% nach 9,3%. Rückläufig entwickelten sich auch der Auftragseingang (-4,1% auf 228,6 Mio) und der Umsatz (-7,9% auf 218,0 Mio).
Zuversichtlicher Ausblick
Für das laufende Jahr zeigt sich Swisslog optimistisch. Das Management geht denn auch von einem insgesamt positiven Geschäftsjahr aus und rechnet mit wieder anziehenden Märkten, wobei die Aussichten insbesondere für Nordamerika und Asien als gut eingeschätzt werden. Vor diesem Hintergrund wird ein wieder anziehender Auftragseingang erwartet sowie ein um 1 bis 5% höherer Umsatz prognostiziert. Den EBIT sieht Swisslog im Gesamtjahr – ausgehend von aktuellen Wechselkursen – auf einem Niveau von 25 bis 28 Mio CHF. (awp/mc/ps)