Swisslog-CEO Remo Brunschwiler.
Buchs – Die Swisslog-Gruppe musste im Geschäftsjahr 2011 einen rückläufigen Umsatz und tiefere Gewinnzahlen hinnehmen, was zum Teil auf negative Währungseinflüsse zurück zu führen ist. Die Erwartungen der Analysten hat das auf Logistikautomation für Spitäler und auf automatisierte Verteilzentren und Lagerhäuser spezialisiert Unternehmen dennoch übertroffen.
Der Auftragseingang ist im Berichtsjahr aber deutlich gestiegen, was auch den Bestand an Aufträgen zum Jahresende erhöhte. Für das bereits laufende Geschäftsjahr 2012 rechnet Swisslog daher mit einer Umsatzsteigerung und einer Verbesserung des operativen Gewinns.
Weniger Umsatz und Gewinn
Der Umsatz sank im Berichtsjahr um 6,5% auf 574,8 Mio CHF. Zu diesem Rückgang führten gemäss Swisslog der vergleichsweise tiefe Auftragsbestand per Ende 2010 sowie der verzögerte Auftragseingang in den ersten Monaten des Berichtsjahres. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT verminderte sich um 4,5% auf 19,2 Mio, die entsprechende Marge blieb dagegen stabil bei 3,3%.
Der Reingewinn schliesslich wird mit 11,7 Mio CHF ausgewiesen, was einem Rückgang von 14% entspricht. Beim EBIT und dem Reingewinn komme der negative Wechselkurseffekt besonders zum Tragen, da ein bedeutender Teil davon im Dollarraum generiert werde, wie es in der Mitteilung heisst. Mit den vorgelegten Zahlen liegt Swisslog leicht über den Erwartungen.
Grosser Einzelauftrag
Der Auftragseingang stieg insgesamt um 14% auf 697,1 Mio CHF. Zum Jahresende verfügte die Gruppe über einen Auftragsbestand von 519,6 Mio CHF, was im Vergleich zum Vorjahreswert einem Plus von rund 30% entspricht. Der hohe Auftragseingang 2011 sei unter anderem auf einen Grossauftrag mit aussergewöhnlichem Volumen zurückzuführen. Mit solchen Aufträgen sei nicht jedes Jahr zu rechnen, heisst es.
Das Unternehmen beschreibt seine finanzielle Situation als «unverändert solide». Der Generalsversammlung werde deshalb die Ausschüttung einer Dividende von 0,04 CHF nach 0,03 CHF im Vorjahr vorgeschlagen.
Health Care Solutions mit Rekord-Auftragseingang
In der Division Health Care Solutions sank der Auftragseingang um 3,8% auf 220 Mio CHF (+11% in LW), obwohl in den Regionen Nordamerika sowie Asien ein rekordhoher Auftragseingang erzielt worden sei. Der Auftragsbestand per Ende 2011 stieg um knapp 10% auf 154 Mio. Der Umsatz dagegen ging um 5,7% auf 206 Mio zurück (+9% in LW). Der EBIT verbesserte sich bedingt durch die gegenüber der Vorjahresperiode geringeren Zusatzkosten zur Bereinigung problemhafter Projekte in Europa um 35% auf 13 Mio CHF, in Lokalwährungen gar um 64%. Die entsprechende Marge legte auf 6,2% nach 4,4% im Vorjahr zu.
Die Division Warehouse & Distribution Solutions verzeichnete einerseits einen deutlich höheren Auftragseingang von 477 Mio CHF (+25%), der Auftragsbestand nahm entsprechend um 40% auf 366 Mio CHF zu. Andererseits entwickelten sich der Umsatz mit 369 Mio CHF (-7,0%) und der EBIT mit 15 Mio (-19%) rückläufig. Die EBIT-Marge verminderte sich auf 4,1% nach 4,8% im Vorjahr.
Für 2012 Umsatzsteigerung von 10 bis 15 Prozent erwartet
Für das laufende Jahr 2012 erwartet Swisslog beim Auftragseingang eine Reduktion gegenüber dem Vorjahr, beim Umsatz jedoch eine Steigerung um 10 bis 15% sowie einen verbesserten operativen Gewinn auf der Stufe EBIT von 23 bis 26 Mio CHF. Die Prognosen basieren auf den Wechselkursen per Ende 2011 und klammern die erwarteten Einmalkosten aus dem Programm «Score» aus. Swisslog sei gut positioniert und organisiert, um Geschäftschancen zu nutzen, gerade in Asien oder im Spitalmarkt, sagt CEO Remo Brunschwiler in der Mitteilung. (awp/mc/pg)