Swisslog-VRP Hans Ziegler hat am 1. Januar auch den Vorsitz der Gruppenleitung übernommen.
Buchs AG – Swisslog steigerte im Geschäftsjahr 2012 den Umsatz auf MCHF 652.0, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 13.4% bedeutet. Beim EBIT konnte die Anbieterin automatisierter Logistiklösungen für Spitäler und Verteilzentren um 33.3% auf MCHF 25.6 zulegen. Allerdings drückte ein Restrukturierungsaufwand auf den Reingewinn. Für das laufende Geschäftsjahr sieht Swisslog eine positive Entwicklung der Profitabilität, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens vom Donnerstag heisst.
Swisslog konnte das Geschäftsjahr 2012 mit einem insgesamt zufriedenstellenden Ergebnis abschliessen. Beim Umsatz wie auch beim EBIT resultierte eine Steigerung. Positiv entwickelte sich vor allem die Division Healthcare Solutions (HCS), die erneut einen rekordhohen Auftragseingang erzielte und im Wachstumsmarkt Asien ihren grössten je erhaltenen Auftrag akquirierte. Wie erwartet unter dem Vorjahr blieb der Auftragseingang bei der Division Warehouse & Distribution Solutions (WDS). Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr ein Grossauftrag mit aussergewöhnlich hohem Auftragswert verbucht werden konnte.
Ausbau in Asien – neue Märkte in Europa
In ihren Zielmärkten – das heisst in der Division HCS der Spitalsektor, in der Division WDS der Einzelhandel, der Nahrungsmittel- und Getränkemarkt sowie der Pharmasektor – ist Swisslog weiterhin gut aufgestellt. Beide Divisionen haben in Innovationen investiert, die jetzt marktreif werden. HCS beispielsweise hat zusammen mit dem amerikanischen Unternehmen JBT eine neue Generation von Fahrerlosen Transportsystemen (AGV) für Spitäler entwickelt, die im Jahr 2013 auf den Markt kommt. Weiter lancierte HCS für den chinesischen Markt die Kommissionierlösung UniPick für Apotheken in Spitälern, sogenannte „Outpatient Pharmacies“. Swisslog sieht in diesem Segment ein grosses Wachstumspotenzial. In Nordamerika wurde mit dem MedTower das Portfolio im Bereich der Arzneimittellogistiksysteme (ADMS) ausgebaut. Die Division WDS führte zwei innovative Kommissioniersysteme im Markt ein. Aus geografischer Sicht ist Asien hervorzuheben, wo Swisslog stark in den Ausbau ihrer Organisationen investiert hat. Zudem ist Swisslog mit beiden Divisionen neu auf dem türkischen und polnischen Markt tätig.
Geringerer Auftragseingang – gesteigerter Umsatz
Der Auftragseingang der Gruppe verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 9.3% (währungsbereinigt -11.6%) auf MCHF 632.4. Er blieb damit im Rahmen der Erwartungen. Im Geschäftsjahr 2012 konnten drei Grossaufträge (Projekte mit Auftragsvolumen grösser als MCHF 20) gewonnen werden – fast gleich viele wie im Vorjahr. Allerdings lag das Auftragsvolumen dieser Grossaufträge deutlich unter demjenigen des Vorjahres. Positiv ist die Entwicklung der Marge im Auftragseingang, was die Profitabilität im nächsten Jahr verbessern wird.
Basierend auf dem höheren Auftragsbestand per Ende 2011 resultierte eine deutliche Steigerung des Umsatzes auf MCHF 652.0 (+13.4%, währungsbereinigt +10.8%). Der höhere Umsatz führte zu einer beachtlichen Steigerung des operativen Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) und vor Restrukturierungsaufwand auf MCHF 25.6 (+33.3%, währungsbereinigt +23.4%). Massgeblich zum besseren operativen Ergebnis beigetragen haben insbesondere die Fortschritte bei HCS und die reduzierten Fixkosten im Corporate Headquarter. So konnte auch die EBIT-Marge von 3.3% auf 3.9% gesteigert werden. Damit befindet sich Swisslog auf dem richtigen Weg, um 2014 die angestrebte Marge von 5% zu erreichen.
Positive Effekte von Score!
Einen besonderen Fokus richtete Swisslog im Geschäftsjahr 2012 auf das Programm Score!, das die Verbesserung der Profitabilität zum Ziel hat. Mit diesem Programm wurden im Berichtsjahr die Strukturen im Gesamtunternehmen optimiert, um die Profitabilität bis 2014 nachhaltig um MCHF 8–10 zu erhöhen. Dies erfolgt einerseits durch Kostenoptimierungen und andererseits durch die Erschliessung von Wachstumspotenzialen. Verschiedene Teilprojekte konnten bis Ende 2012 weitgehend abgeschlossen werden und belasten die Rechnung 2012 mit Restrukturierungsaufwand in der Höhe von insgesamt MCHF 8.0. Deshalb reduzierte sich das Unternehmensergebnis um 33.3% (währungsbereinigt -40.5%) auf MCHF 7.8.
Die finanzielle Situation von Swisslog ist unverändert solide. Der Generalversammlung wird deshalb die Ausschüttung einer Dividende von CHF 0.02 pro Aktie vorgeschlagen.
HCS mit klarer Verbesserung, WDS mit mehr Neugeschäft
Erfreulich ist die Entwicklung auf allen Stufen bei der Division Healthcare Solutions. In Europa konnte die Rückkehr zu profitablen Resultaten eingeleitet werden. Zudem erzielte die Division in allen drei Regionen (Nordamerika, Europa, Asien) einen starken Auftragseingang, der sich auf rekordhohe MCHF 243.9 (+11.0%, währungsbereinigt +6.8%) summierte. Hervorzuheben ist dabei vor allem die gute Entwicklung im Wachstumsmarkt Asien, in welchem der grösste je erhaltene Auftrag von HCS akquiriert wurde. Der Auftragsbestand kletterte auf MCHF 163.3 (+6.2%, währungsbereinigt +8.2%). Der Umsatz mit MCHF 219.3 (+6.6%, währungsbereinigt +2.3%) und der EBIT vor Restrukturierungsaufwand mit MCHF 18.0 (+40.6%, währungsbereinigt +32.0%) entwickelten sich ebenfalls positiv. Die EBIT-Marge konnte von 6.2% auf 8.2% gesteigert werden und nähert sich damit dem angestrebten Wert von 10%.
Nicht ganz zufriedenstellend fiel das Ergebnis in der Division Warehouse & Distribution Solutions aus. Der Auftragseingang sank wie erwartet auf MCHF 388.5 (-18.6%, währungsbereinigt -20.1%). Der Auftragsbestand liegt mit MCHF 324.1 (-11.4%, währungsbereinigt -11.7%) unter dem Vorjahresniveau, wobei die Qualität des Auftragsbestandes hinsichtlich der Margen besser ist als im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 17.2% (währungsbereinigt +15.5%) auf MCHF 432.7. Das Umsatzwachstum hat sich nicht in einer EBIT-Verbesserung niedergeschlagen, weil vor allem das margenschwache Neugeschäft zulegen konnte. Der EBIT vor Restrukturierungsaufwand betrug MCHF 15.6 (+2.0%, währungsbereinigt -3.3%), die EBIT-Marge sank von 4.1% auf 3.6%. Unverändert wird eine EBIT-Marge von 5% angestrebt.
Neue Gruppenleitung und neuer Leiter WDS
Das Geschäftsjahr 2012 stand auch im Zeichen von zwei wichtigen personellen Änderungen. Remo Brunschwiler, CEO der Swisslog-Gruppe seit 2003, hat das Unternehmen auf Ende Dezember 2012 verlassen, um die Leitung der Selecta-Gruppe zu übernehmen. Der Verwaltungsrat hat daraufhin entschieden, die Führungsstruktur der Gruppe anzupassen. Per 1. Januar 2013 hat Verwaltungsratspräsident Hans Ziegler den Vorsitz der Gruppenleitung übernommen. Neben Hans Ziegler bilden die Divisionsleiter Karl Pühringer für Healthcare Solutions und Joe Doering als neuer Leiter von Warehouse & Distribution Solutions sowie Christian Mäder als Finanzchef die neue Gruppenleitung. Christian Mäder ist zudem Leiter des Corporate Center.
Positiver Ausblick
Swisslog sieht für 2013 eine positive Entwicklung der Profitabilität, dies vor allem aufgrund der verbesserten Margen im Auftragsbestand und den positiven Auswirkungen von Score!. Vor dem Hintergrund grosser wirtschaftlicher Unsicherheiten, vor allem in Europa, sind die Erwartungen aber eher verhalten. Deutlich positiver beurteilt Swisslog das Asiengeschäft, wo das Unternehmen für 2013 eine weitere Zunahme erwartet. Durchaus ansprechend wird auch die Entwicklung im US-Markt beurteilt. Für das Jahr 2013 erwartet Swisslog einen stabilen Umsatz, dies bei einer gesteigerten EBIT-Marge von zwischen 4.0% und 4.5%. (Swisslog/mc/ps)