Swisslog muss 2013 einem Umsatzrückgang von 3 % hinnehmen
Peter Hettich, VR-Delegierter Swisslog. (Bild: Swisslog)
Buchs – Die Swisslog-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2013 weniger Umsatz erzielt, im Vergleich zu dem von Restrukturierungskosten belasteten Vorjahr aber mehr verdient. Der Auftragseingang verbesserte sich und auch der Auftragsbestand ist deutlich höher als am Stichtag 2012. Auf eine Dividende will der Verwaltungsrat indes verzichten und so die Weiterentwicklung des Produktportfolios vorantreiben. Eine Prognose für das angelaufenen Geschäftsjahr 2014 gibt die Gesellschaft ebenfalls nicht und verweist auf Unsicherheiten in wichtigen Märkten.
Der Umsatz sank um 3% auf 632,6 Mio CHF, der Auftragseingang erhöhte sich derweil um knapp 11% auf 701,3 Mio CHF. Zum Jahresende verfügte die Gruppe über einen Auftragsbestand von 542,2 Mio CHF, das sind 54,8 Mio mehr als vor einem Jahr. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT lag bei 20,5 Mio CHF, entsprechend einer Marge von 3,2%. Damit ist der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 21% gestiegen. Vor Restrukturierungskosten wäre der EBIT allerdings um 18% gesunken, wie das auf Logistik in Spitälern und Verteilzentren spezialisierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Reingewinn von knapp 12 Mio Franken
Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 11,9 Mio CHF, was einer Verbesserung um mehr als zwei Drittel entspricht. Das Ergebnis könne aber nicht direkt mit dem durch einmalige Restrukturierungskosten geprägten Vorjahresbetrag verglichen werden, heisst es weiter. Das im letzten Jahr lancierte Restrukturierungsprogramm «Score» verlaufe nach Plan und habe in mehreren Bereich die operativen Ergebnisse gestützt.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Swisslog die Erwartungen beim Umsatz deutlich übertroffen, EBIT und Reingewinn waren im Rahmen der Erwartungen.
US-Gesundheitsreform lastet auf Division Healthcare Solutions
In der Division Healthcare Solutions (HCS) verzeichnete die Gruppe einen Auftragseingang von 216,8 Mio CHF (-11%). Der Umsatz sank um 3,6% auf 211,3 Mio. Übrig blieb ein um rund 15% tieferer EBIT von 15,7 Mio, was einer Marge von 7,4% (VJ 8,4%) entspricht. Im vergangenen Jahr hatte die Division vor allem mit Gegenwind in Nordamerika zu kämpfen. Die Unsicherheiten rund um die Einführung der unter dem Namen «Obamacare» bekannten Gesundheitsreform und die allgemeine Budgetsituation habe zu einem Rückgang der Investitionen im Markt geführt. Positiv war hingegen der Turnaround in Europa und das anhaltende Wachstum in Asien.
WDS mit tieferem Umsatz
Bei Warehouse & Distribution (WDS) kam es vor allem gegen Ende Jahr zu vermehrten Bestellungen, was sich positiv auf die Entwicklung des Auftragseinganges auswirkte. Dieser lag um rund einen Viertel höher bei 484,5 Mio CHF. Rückläufig war derweil die Umsatzentwicklung (-2,6% auf 421,3 Mio), was sich auch negativ auf den EBIT auswirkte, der mit 11,3 Mio um rund 25% einbrach. Die entsprechende Marge sank um 0,8 Prozentpunkte auf 2,7%. Bei WDS kam es nach einem guten Start zu Verzögerungen im Auftragseingang. Zusätzliche Aufwendungen bei Projektrealisierungen hätten zudem den Umsatz negativ beeinflusst.
Verzicht auf Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten. Die verfügbaren Mittel sollen in die verstärkte beschleunigte Weiterentwicklung des Produktportfolios investiert werden. Im letzten Jahr wurden 0,02 CHF pro Titel ausbezahlt.
Keine Prognose
Für das Geschäftsjahr 2014 rechnet Swisslog nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Wettbewerb werde intensiv bleiben, insbesondere in Europa und Nordamerika, heisst es. In Asien erwartet die Gruppe hingegen weiteres nachhaltiges Wachstum. Die Unsicherheiten in den grössten Märkten Europa und Nordamerika – vor allem für Healthcare Solutions – liessen für 2014 keine Prognose zu, schreibt Swisslog. (awp/mc/pg)