Coronavirus: Booster-Impfungen für Personen über 65 ab Mitte November

Coronaimpfung

(Photo by Mufid Majnun on Unsplash)

Bern – Nun kommt die Booster-Impfung für Menschen im Rentenalter: Der Bund empfiehlt neu allen Personen über 65 Jahren, sich eine dritte Impfdosis verabreichen zu lassen. Die Fachleute des Bundes zeichneten derweil ein eher düsteres Bild der Pandemielage.

Eine Auffrischungsimpfung solle ältere Menschen noch besser vor schwerer Erkrankung schützen, teilten das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) am Dienstag gemeinsam mit. Einzelne Studien wiesen darauf hin, dass der Impfschutz insbesondere bei den ältesten Personen über die Zeit etwas nachlassen könne.

Deshalb sollen Personen ab 65 Jahren frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung einen Booster erhalten, wie es in der Mitteilung hiess. Die Empfehlung gelte ganz besonders für Bewohnerinnen und Bewohner in Alters- und-Pflegeheimen und für ältere Personen mit schweren Grunderkrankungen.

Auch bei Vorerkrankungen
Zuvor hatte die Heilmittelbehörde Swissmedic grünes Licht für Auffrischungsimpfungen gegeben. Zugelassen wurden Drittimpfungen für die beiden Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna. Die Zulassung gilt laut Mitteilung «für besonders gefährdete Personen» – also auch für Menschen, die zwar jünger als 65 sind, aber an Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes leiden. Bisher hatte der Bund die Verabreichung einer dritten Impfdosis nur für Menschen mit geschwächtem Immunsystem empfohlen.

Die Kantone seien grundsätzlich bereit, die Auffrischungsimpfungen ab Mitte November zu verabreichen, teilte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Als Impforte kämen grundsätzlich alle bekannten Angebote wie Impfzentren, Impfbusse oder Arztpraxen infrage. Nicht gelöst sei aber die angespannte Personalsituation, denn gleichzeitig seien zusätzliche Impfangebote im Rahmen der Impfoffensive geplant.

Epidemiologische Lage «ungünstig»
Weiterhin weder empfohlen noch zugelassen sind in der Schweiz Booster-Impfungen für die breite Bevölkerung. Wer sich trotz Impfung anstecke, habe meist keine oder nur milde Symptome und erkranke selten schwer, begründete dies der Bund.

Laut den Experten des Bundes hat das epidemische Geschehen in der vergangenen Woche wieder Fahrt aufgenommen. Aktuelle Daten wiesen darauf hin, dass das Risiko einer Überlastung der Gesundheitsstrukturen in den nächsten Wochen bestehen bleibe, sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im Bundesamt für Gesundheit (BAG), vor den Medien in Bern. Zusammenfassend könne die epidemische Situation als «ungünstig» bezeichnet werden.

Zertifikat gilt nicht länger
Wer ein drittes Mal gegen Covid-19 geimpft wird, erhält laut Mathys kein länger gültiges Zertifikat. Man sei sich bewusst, dass die Zertifikate jener Menschen, die zu Beginn der Impfkampagne in der Schweiz geimpft wurden, relativ bald abliefen, erklärte er.

Mathys wies darauf hin, dass das BAG neue wissenschaftliche Daten laufend auswerte. Es gebe Hinweise darauf, dass auch länger als ein Jahr ein Impfschutz bestehe.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 1491 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG neun neue Todesfälle und 26 Spitaleinweisungen. Vor einer Woche hatte das BAG 1240 neue Infektionen registriert. Zudem gab es zwei neue Todesfälle und 21 neue Spitaleinweisungen. (awp/mc/pg)


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