Swissmedic lässt Impfstoff von Johnson & Johnson zu

Swissmedic lässt Impfstoff von Johnson & Johnson zu
Die Eröffnung der vielen Impfzentren und Testcenter lösten 2021 einen enormen Personalbedarf aus. (Image by Angelo Esslinger from Pixabay)

Bern – Swissmedic hat am Montag den dritten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen: Neu ist auch der Wirkstoff von Johnson & Johnson für den Gebrauch freigegeben. Die Schweiz hat mit dem Hersteller jedoch keinen Vertrag abgeschlossen.

Der Impfstoff ist für alle ab 18 Jahren zugelassen, wie Swissmedic am Montag mitteilte. Er muss nur ein Mal statt zwei Mal verabreicht werden. Die Studiendaten zeigten in den untersuchten Altersgruppen eine Wirksamkeit von durchschnittlich 66,9 Prozent.

Schwere und kritische Verläufe der Erkrankung könnten mit dieser Impfung zu fast 85 Prozent verhindert werden, schreibt Swissmedic. Zudem sei eine gute Wirkung bei den brasilianischen und südafrikanischen Mutationen nachgewiesen worden. Die am häufigsten dokumentierten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Mattigkeit, Schmerzen an der Einstichstelle oder Übelkeit.

Lieferung zu spät für die Schweiz
Einen Vertrag hat die Schweiz mit diesem Impfstoffhersteller nicht abgeschlossen. Die Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Nora Kronig, sagte vor eineinhalb Wochen in Medienberichten, dass die Lieferung erst ab dem dritten Quartal möglich und somit für die Schweiz zu spät wäre.

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess es am Montag beim BAG lediglich, dass die Behörde weiterhin mit verschiedenen Impfstoffherstellern in Kontakt stehe. Zu Gesprächen und laufenden Verhandlungen äussere man sich «aus verhandlungstaktischen Gründen» nicht.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson funktioniert anders die bisher zugelassenen mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer. Es handelt sich um einen sogenannten rekombinanten Vektorimpfstoff, der auf einem menschlichen Adenovirus – einem Schnupfenvirus – basiert. Vektorviren lösen in menschlichen Immunzellen die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus aus.

Lagerung drei Monate im Kühlschrank
Gemäss Swissmedic muss der Impfstoff bei minus 25 bis minus 15 Grad Celsius gefroren gelagert und tiefgekühlt oder aufgetaut bei 2 bis 8 Grad Celsius transportiert werden. Sobald der Impfstoff aus dem Gefrierschrank entnommen wurde, kann er – ungeöffnet – bis zu drei Monate im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Mit der Zulassung des Covid-19 Impfstoffs von Johnson & Johnson hat Swissmedic drei von vier bisher eingereichten Gesuchen für Impfstoffe positiv beurteilt. Das Gesuch von Astrazeneca wird noch geprüft. (awp/mc/pg)

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