Swissmem: Erhoffte Wachstumsimpulse bleiben aus

Industrie-Konjunktur

Zürich – Die Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) verzeichneten im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von -3,9 Prozent sowie eine Abnahme der Auftragseingänge von -0,8%. Die Anfang Jahr erhoffte Trendwende lässt somit weiter auf sich warten. Die Unternehmen der MEM-Industrie schätzen die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten dennoch vorsichtig optimistisch ein.

Die moderate Belebung im vierten Quartal 2012 liess erstmals nach fünf Quartalen auf eine Trendwende in der Geschäftsentwicklung der MEM-Industrie hoffen, scheibt Swissmem in einer Medienmitteilung. Dieser habe im ersten Quartal 2013 aber leider nicht stattgefunden. Die Swissmem-Meldefirmen mussten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Rückgang der Auftragseingänge um -0,8% hinnehmen. Insbesondere die Inlandaufträge reduzierten sich um -7,1% deutlich.

Umsätze stagnieren seit drei Jahren
Die Entwicklung der Umsätze war im ersten Quartal 2013 ebenfalls negativ. Sie verringerten sich insgesamt um -3,9%. Auch bei den Umsätzen ist der Rückgang im Inland mit -7,8% ausgeprägter als bei jenen, die im Ausland generiert wurden (-2,4%). Betrachtet man die Indexwerte der vergangenen Jahre, dann stagnieren die Umsätze in der MEM-Industrie seit Anfang 2010. Das gilt sowohl für Grossfirmen wie auch für KMU, wobei die grösseren Unternehmen tendenziell bessere Zahlen ausweisen als KMU.

Auftragseingänge aus dem Ausland nehmen leicht zu
Immerhin nehmen seit drei Quartalen die Auftragseingänge aus dem Ausland gegenüber der jeweiligen Vorjahresperiode leicht zu. Das weise darauf hin, dass die Anstrengungen der MEM-Betriebe, die währungsbedingten Nachteile zu kompensieren, langsam Früchte tragen, so Swissmem weiter. Hilfreich ist auch die seit einigen Monaten zu beobachtende leichte Abschwächung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro. Die rezessive Tendenz in der EU, dem Hauptmarkt der MEM-Industrie, dürfte der Hauptgrund sein, weshalb die erhofften Wachstumsimpulse ausgeblieben sind.

Kapazitätsauslastung und Exporte nach wie vor rückläufig
Die schwache Entwicklung bei den Auftragseingängen wirkt sich auch auf die Kapazitätsauslastung in den MEM-Betrieben aus. Sie fiel von 83,6% im vierten Quartal 2012 auf 82,2% im ersten Quartal 2013. Damit liegt sie deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 86,2%. Gemäss KOF stieg die Kapazitätsauslastung im April allerdings wieder auf 83,4% an.

Die Güterexporte der MEM-Industrie verzeichneten in den ersten drei Monaten des Jahres 2013 einen Rückgang von insgesamt -5,5%. Alle Regionen trugen zu diesem negativen Ergebnis bei. Die Exporte nach Asien verringerten sich um -9,4%, in die EU um -4,5% und jene in die USA um -3,8%. Die Exportentwicklungen in den einzelnen Produktekategorien zeigen hingegen deutliche Unterschiede. Stark negativ waren die Güterausfuhren im Maschinenbau (-9,2%) und bei den Metallen (-9,0%). Etwas moderater fiel der Rückgang im Bereich Elektrotechnik / Elektronik aus (-4,6%). Hingegen nahmen die Exporte bei den Präzisionsinstrumenten um 2,7% zu.

Unternehmer rechnen mit einer Verbesserung in diesem Jahr
Trotz dieser enttäuschenden Entwicklung in den vergangenen drei Monaten erwarten die Unternehmer der MEM-Industrie eine Verbesserung der geschäftlichen Situation. So rechnen 42,1% der befragten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten mit höheren Bestellungseingängen – primär aus dem Ausland.

Gute Rahmenbedingungen notwendiger denn je
Angesichts der seit längerer Zeit ausbleibenden Wachstumsimpulse sei es umso wichtiger, dass der Industrie nicht zusätzliche Belastungen auferlegt werden, hält Swissmem fest. Zudem würden Einschränkungen des liberalen Arbeitsmarktes, wie es diverse Initiativen fordern (z.B. 1:12-Initiative, Mindestlohninitiative), die internationale Wettbewerbsfähigkeit der stark exportorientierten MEM-Industrie beeinträchtigen. Im Weiteren müssten Politik und Verwaltung davon Abstand nehmen, die Wirtschaft noch mehr zu regulieren, fordert Swissmem. (Swissmem/mc/pg)

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