Swissmetal-CEO Olaf Schmidt-Park.
Dornach – Die Buntmetallverarbeiterin Swissmetal hat im Geschäftsjahr 2010 zwar von der guten Konjunktur profitiert, aber doch Verluste geschrieben. Für das laufende Jahr gibt sich das Unternehmen allerdings wieder optimistischer.
Der konsolidierte Brutto-Umsatz im weitergeführten Geschäft stieg gegenüber 2009 um 41% auf 270,8 Mio CHF, die Bruttomarge erhöhte sich um 5% auf 98,3 Mio CHF. Der operative Verlust (EBIT) aus diesem Geschäft lag bei 7,7 Mio CHF und konnte damit um 6,7 Mio verbessert werden, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. In diesen operativen Verlust (EBIT) nicht eingerechnet sind allerdings Sonderaufwendungen für die Tochter Swissmetal Design Solutions AG (SDS), die verkauft werden soll. Die separat ausgewiesenen Effekte belasten den Gruppen-EBIT zusätzlich mit 11,7 Mio CHF. Der Gruppen-EBIT lag mit -19,4 Mio CHF entsprechend tief im Minus, dies nach einem Verlust von 15,3 Mio im Vorjahr.
Überproportional hohe Nachfrage nach Speziallegierungen
SDS entwickelt und vertreibt das neuartige System ATMOVA zur Gewinnung von Energie über Dachziegel. Swissmetal verfügt laut der Mitteilung vom Freitag aber nicht über die Mittel, um das Produkt im Markt zu etablieren. Dazu bedürfe es weiterer erheblicher Anstrengungen, so Swissmetal. Der Verkaufsprozess sei im Gange. Dagegen habe die positive konjunkturelle Entwicklung praktisch in allen Marktsegmenten zu steigenden Auftragseingängen und Umsätzen geführt. Die Nachfrage nach Speziallegierungen für Steckverbinder für die Bereiche Elektronik, Luftfahrt und Automobil stieg sogar überproportional an.
Starker Franken belastet
Belastet wurden die Ergebnisse aber vom starken Franken bzw. schwachen Euro: Bei in der Euro-Zone verkauften Produkten resultierte wegen des schlechten Wechselkurses ein Minus von 3,2 Mio CHF. Ausserdem habe der nach wie vor nicht optimale Produktmix zu Verlusten geführt. Nach Steuern betrug der Reinverlust 21,9 Mio nach 16,3 Mio CHF im 2009. Weiter generierte das Unternehmen einen Geldfluss aus Geschäftstätigkeit in der «Continuing Operation» von -7,0 Mio CHF, was 6,1 Mio CHF unter dem Vorjahr liegt.
Portfolioumbau
Swissmetal schreibt seit längerem rote Zahlen. Für das laufende Jahr zeigte sich das Unternehmen indes optimistischer. Besonders in den Bereichen Steckverbindungen und Kraftwerksbau zeigten die Märkte deutlich nach oben, heisst es. Um die Euro-Schwäche abzufedern, reagiert Swissmetal mit einem Portfolioumbau. Dabei soll das Spezialitätensegment weiter ausbaut werden. Das erste Quartal 2011 sei erfreulich verlaufen. Insgesamt erwartet Swissmetal für die Jahre 2011 und 2012 mit einer verbesserten Geschäftsentwicklung. Das strategische Wachstumsprogramm weise für die kommenden Jahre ein zusätzliches Umsatzpotenzial mit Neuprodukten aus. Damit habe Swissmetal die Voraussetzungen geschaffen, um die zukünftigen Chancen im globalen Wettbewerb zu nutzen. (awp/mc/ps)