Swissmetal-VRP Martin Hellweg.
Dornach – Der Buntmetallverarbeiter Swissmetal hat im ersten Halbjahr 2011 einen grossen Verlust geschrieben. Wegen der stark verschlechterten Liquidität will der Verwaltungsrat der Generalversammlung nun Sanierungsmassnahmen beantragen. In den kommenden Tagen soll darum eine ausserordentliche Generalversammlung (GV) einberufen werden, wie Swissmetal am Freitag mitteilte.
Mehr als die Hälfte des Eigenkapitals sei aufgebraucht. Der überschuldeten wesentlichen Tochter Swissmetal Industries wurde – wie bekannt – am 20. Juli provisorische Nachlassstundung gewährt.
Tiefrote Zahlen
Zu den Sanierungsmassnahmen, über die die Generalversammlung gemäss dem Beschluss des Verwaltungsrates befinden soll, machte das Unternehmen in seiner Mitteilung keine Angaben. Für den späteren Nachmittag hat das Unternehmen allerdings eine Pressekonferenz einberufen, an der weitere News erwartet werden. Swissmetal war bereits im Geschäftsjahr 2010 in den roten Zahlen, es war der dritte Jahresverlust in Folge. Im ersten Halbjahr 2010 hatte der Verlust nach Steuern noch 9,6 Mio CHF betragen, im ersten Semester 2011 lag er nun bei 76,7 Mio CHF (nach Anpassung der Liquidationswerte). Signifikante operative Verluste, der starke Franken und auch die hohen Kupferpreise hätten das Unternehmen in den vergangenen Monaten sehr belastet, hiess es.
Aktienkurs bricht um beinahe ein Viertel ein
Im Halbjahresbericht veröffentlicht Swissmetal weitere Zahlen. So stieg der Bruttoumsatz um 12% auf 157,9 Mio CHF. Der operative Verlust lag derweil auf Stufe EBITDA bei 3,5 Mio CHF (VJ – 1,1 Mio) und auf Stufe EBIT bei -8,4 Mio CHF (-7,2 Mio). Das Anlagevermögen zu Liquidationswerten sank um 55,2 Mio auf 122,9 Mio CHF. Das Eigenkapital wird noch mit 0,2 Mio CHF angegeben. Das tiefe Loch in der Kasse hinterlässt auch Spuren beim Aktienkurs: Swissmetal büssen an der Schweizer Börse bis gegen 11.15 Uhr um 24% auf 1,60 CHF ein. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund drei Viertel an Wert verloren. (awp/mc/upd/ps)