Syngenta 2013: Höherer Umsatz – tieferer Gewinn
Syngenta-CEO Mike Mack. (Foto: Syngenta)
Basel – Der Agrochemiekonzern Syngenta hat im Geschäftsjahr 2013 trotz mehr Umsatz weniger verdient. Grund dafür sind diverse Sonderfaktoren. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen nach den Zahlen unter den Erwartungen der Analysten ein neues Massnahmenpaket zur Steigerung des Profits verschrieben. Die Ausschüttungen sollen stetig steigen.
Konzernchef Mike Mack verwahrte sich am Mittwoch im Gespräch mit AWP gegen die Behauptung, es handle sich hierbei um eine defensive Massnahme zur Beschwichtigung der Investoren. Die Vorbereitungen für das Programm seien schon länger in Arbeit gewesen, erklärte er. Es sei wohlgemerkt das Fünfte in der Geschichte des Unternehmens. «Wir hatten nie kein Programm – das ist also ‹business at usual'», erklärte der CEO.
Weniger Gewinn – höhere Dividende
Syngentas Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 3% auf 14,69 Mrd USD, zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus 5% betragen. Dazu trugen die Absatzmengen 3% und die Verkaufspreise 2% bei. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sank indes um 7% auf 2,90 Mrd, entsprechend einer 2,2 Prozentpunkte tieferen Marge von 19,7%. Der Reingewinn nahm um 11% auf 1,64 Mrd ab.
Abschreiber auf Saatgut-Vorräte
Der Gewinnrückgang ist einerseits auf einen Abschreiber von 170 Mio USD auf die eigenen Saatgut-Vorräte zurückzuführen, den Syngenta letzten Herbst vornehmen musste. Andererseits hatte Syngenta im Vorjahr einmalige Lizenzeinnahmen in Höhe von 256 Mio USD verbucht, die jetzt nicht mehr anfielen.
Warten auf Zulassung von Pflanzenschutzmittel in Brasilien
Gebremst wurde Syngenta zuletzt auch von den Behörden Brasiliens: Seit Oktober wartet der Konzern auf die Zulassung des Pflanzenschutzmittels «Solatenol» und eines Pilzbehandlungsmittels im Schlüsselmarkt Brasilien. Diese konnten deshalb bisher noch nicht in den Verkauf gebracht werden. Der Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Firmen, die ihre Mittel gegen Sojarost bereits im Verkauf haben, hat nach Schätzungen des CEO rund 100 Mio USD an Umsatz und einen halben Prozentpunkt Marktanteil gekostet.
Höhere Dividende
Trotz Gewinnrückgang sollen die Aktionäre in den Genuss einer um 50 Rappen höheren Dividende von 10 CHF je Aktie kommen. Der Entscheid liege darin begründet, dass Syngenta mit der Generierung von Cash im laufenden Jahr rechne.
Neues Massnahmenpaket
Syngenta bringt nun ein neues Massnahmenpaket auf den Weg, das die betriebliche Effizienz weiter fördern soll. Die Massnahmen konzentrierten sich auf die drei Kernbereiche «Kundennahe Aktivitäten», Kosteneinsparungen in der Produktion und steigende Effizienz bei Forschung und Entwicklung.
Bis 2018 sind nach Angaben des Unternehmens jährliche Effizienzgewinne in Höhe von etwa 1 Mrd USD geplant. Die Gesamtkosten für diese Massnahmen würden auf etwa 900 Mio geschätzt.
Primäres Ziel des Pakets sei nicht ein breit angelegter Stellenabbau, sagte Finanzchef John Ramsey zu AWP. Es gehe darum, mehr Umsatz und Profit mit dem bestehenden Personalbestand zu erwirtschaften.
Ziele angehoben
Konkret will Syngenta die EBITDA-Marge bis 2018 auf 24–26% erhöhen. Zusätzlich soll ein «nachhaltig starker» Free Cash Flow generiert und die Dividenden stetig erhöht werden. Auch längerfristig sieht sich das Unternehmen auf Kurs, das Umsatzziel von 25 Mrd USD im Jahr 2020 zu erreichen.
Bis 2015 gilt aber vorderhand noch das früher ausgegebene Ziel einer EBITDA-Marge im Bereich von 22-24%. Dieses wurde zuletzt zwei Mal in Folge verfehlt. 2015 werde sich Syngenta zwar wieder im angestrebten Margenbereich bewegen, aber eher am unteren Ende. Im laufenden Jahr werde die Marge zwar steigen, aber noch unter 22% liegen, erklärte Finanzchef Ramsey gegenüber AWP.
Zudem rechnet Syngenta in diesem Jahr mit einem Umsatzwachstum im Bereich des Jahres 2013. Die Bruttomarge werde steigen und das erwartete Gewinnwachstum werde eine Erhöhung des Free Cash Flow auf rund 1,5 Mrd USD nach sich ziehen. (awp/mc/pg)