Basel – Schwierigkeiten im Pflanzenschutzgeschäft in Lateinamerika haben dem Agrochemiekonzern Syngenta im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Besser lief es im Saatgutgeschäft. Insgesamt resultierte ein leicht geringerer Umsatz.
Der Konzernumsatz sank im Geschäftsjahr 2017 um 1% auf 12,64 Mrd USD, wie der im vergangenen Jahr von ChemChina übernommene Konzern am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen beträgt der Umsatzrückgang 2%.
In den kommenden Jahren muss Syngenta kräftig zulegen. Denn ChemChina hat ambitionierte Wachstumsziele für die Tochter. In 10 Jahren will der chinesische Staatskonzern, der für den Basler Agrochemiegiganten 43 Mrd USD auf den Tisch legte, den doppelten Umsatz sehen. Unter dem neuen Besitzer will Syngenta die Führungsposition im Bereich Pflanzenschutz ausbauen und eine starke Nummer Drei im Bereich Saatgut werden.
Rückläufige Pflanzenschutzsparte
Geschrumpft ist der Umsatz im Berichtsjahr in der wichtigsten Sparte des Unternehmens, dem Pflanzenschutzgeschäft. Hier musste Syngenta einen Rückgang um 3% auf 9,2 Mrd USD hinnehmen. Im Saatgutgeschäft dagegen konnte das Unternehmen den Umsatz um 6% auf 2,8 Mrd steigern.
Insgesamt war der Umsatz allein in Lateinamerika rückläufig. In dem für Syngenta wichtigen Markt – knapp 23% des Gesamtumsatzes werden hier erwirtschaftet – brach der Umsatz um markante 14% ein. Schwierige Marktbedingungen im Pflanzenschutzgeschäft und die Massnahmen zur Behebung von Lagerbestandsproblemen in den Vertriebskanälen in Brasilien hätten das Wachstum in den übrigen Ländern der Region aufgehoben, schreibt Syngenta als Begründung im Communiqué.
In Europa, Afrika und dem Mittleren Osten stieg der Umsatz um 1%. Dabei sei das anhaltende Wachstum in den GUS-Märkten grösstenteils durch Schwächen in anderen Märkten aufgehoben worden. In Nordamerika wuchsen die Erlöse um 5%. Dies war laut Syngenta einerseits auf hohe Umsätze mit Mais- und Sojasaatgut zurückzuführen, andererseits auf eine Umsatzsteigerung von 2% bei Pflanzenschutzmitteln mit einem soliden Wachstum in Kanada.
In der Region Asien/Pazifik blieb der Umsatz unverändert. Das Wachstum in den ASEAN-Ländern wurde dabei durch Einbussen in Indien zunichte gemacht.
Gewinnzahlen gab das Unternehmen nicht bekannt. Nach der Übernahme durch ChemChina sind die Aktien Anfang dieses Jahres von der Schweizer Börse dekotiert worden. (awp/mc/ps)