Basel – Syngenta hat im dritten Quartal den Umsatz gehalten und etwas mehr verdient. Der Agrarchemiekonzern litt im Sommerquartal unter dem schlechten Wetter, erwartet nun aber eine allmähliche Stabilisierung der Märkte.
Der Umsatz der Syngenta-Gruppe blieb von Juli bis September unverändert bei 6,8 Milliarden US-Dollar, wie der Pflanzenschutz- und Saatguthersteller am Mittwoch mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz um 4 Prozent gestiegen.
In den ersten neun Monaten lag der Umsatz damit bei 21,4 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Minus 12 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz lediglich um 9 Prozent gesunken.
Verschiedene Belastungsfaktoren
Ungünstige Witterungsbedingungen in wichtigen Märkten hätten die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln beeinträchtigt, teilte der Konzern mit. Hinzu kam der anhaltende Preisdruck, der die Einkommen der Landwirte belastete und die Nachfrage nach Produkten des Konzerns drückte.
Zudem sanken die Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe, was die Einkommen vieler Landwirte schmälerte und die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produktionsmitteln beeinträchtigte. Syngenta hat deshalb weitere Massnahmen ergriffen, um die Produktivität, die operative Effizienz und den Cashflow zu verbessern. Dazu gehört laut Mitteilung auch die Optimierung des Working Capital.
Dies scheint sich in den Ertragszahlen auszuzahlen: Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verbesserte sich im dritten Quartal auf 0,7 Milliarden Dollar (VJ 0,3 Mrd). In den ersten neun Monaten sank der EBITDA dagegen um knapp ein Viertel auf 3,5 Milliarden Dollar. Zu konstanten Wechselkursen wäre er lediglich um 12 Prozent gefallen.
Zeichen stehen auf Erholung
Mit Blick auf die Zukunft zeigt der Pflanzenschutzmarkt laut Syngenta erste Anzeichen einer Belebung, da die Lagerbestände bereits fast wieder auf Normalniveau sind. Das Unternehmen geht daher davon aus, dass sich der Markt nach dem ersten Halbjahr 2025 weiter erholen und weniger von niedrigen Preisen und Überkapazitäten beeinträchtigt sein wird.
Die Syngenta-Gruppe mit Sitz in der Schweiz befindet sich in chinesischem Besitz. Sie umfasst die Geschäftseinheiten Syngenta Crop Protection (Pflanzenschutz) mit Sitz in der Schweiz, Syngenta Seeds (Saatgut) mit Sitz in den USA, Adama mit Sitz in Israel und Syngenta Group China.
Die zum chinesischen Staatskonzern ChemChina gehörende Gruppe wurde 2020 gegründet und wollte ursprünglich an die Börse in Shanghai gehen. Das Unternehmen zog sein Kotierungsgesuch im Frühjahr zurück. Syngenta war früher an der Schweizer Börse kotiert, wurde aber 2016 für 43 Milliarden Dollar von ChemChina übernommen. (awp/mc/pg)