Syngenta Group macht weniger Umsatz und Gewinn
Basel – Die Syngenta Group hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 etwas weniger Umsatz gemacht als im starken Vorjahr. Dabei spielte auch der Währungseffekt eine gewisse Rolle. Der operative Gewinn ging in der Folge deutlich zurück.
Der Umsatz von Januar bis September sank um 6 Prozent auf 24,3 Milliarden US-Dollar, wie der Pflanzenschutz- und Saatguthersteller am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen gerechnet ergab sich ein Minus von 3 Prozent.
Im Vorjahr hatten noch die globale Nahrungsmittelkrise und die Folgen des Klimawandels die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln der Syngenta-Gruppe angekurbelt. Nun aber habe sich der branchenweite Abbau von Lagerbeständen fortgesetzt, erklärte Syngenta in einem Communiqué.
Gross- und Detailhändler hatten 2022 ihre Lager aufgrund der Lieferengpässe stark aufgestockt. Eine Rolle spielen zudem die steigenden Zinsen: Weil die Kosten für das Betriebskapital höher sind, bestellten viele Landwirte heute Saatgut und Spritzmittel erst kurz vor der Ausbringung.
Gewinn sinkt deutlich
Pflanzenschutzmittel steuerten mit 11,5 Milliarden Dollar fast die Hälfte zum Umsatz bei. Den Rückgang in Geschäftsbereich namens Crop Protection bezifferte Syngenta mit 9 Prozent. Auch die israelische Tochtergesellschaft Adama (-18%) setzte weniger um als im Vorjahr.
Dagegen setzten die Saatgutsparte von Syngenta (+3%) und die eigenständig ausgewiesene Ländergesellschaft Syngenta Group China (+9%) etwas mehr um. Der seit dem Kauf durch den chinesischen Staatskonzern Chemchina neue «Heimmarkt» steuerte von Januar bis September einen Umsatz von 7,7 Milliarden Dollar bei.
Der operative Gewinn (EBITDA) sank angesichts des geringeren Umsatzes um 22 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Auch hier hatten die Wechselkurse einen negativen Einfluss. Um diesen bereinigt lag der EBITDA um 20 Prozent unter dem Vorjahr.
Um den Kostenanstieg im Vorjahr abzumildern, setze Syngenta weiterhin auf Produktivitätsverbesserungen, Kostensenkungen und Preisanpassungen. Die EBITDA-Marge der Gruppe lag in den ersten neun Monaten 2023 bei 14,6 Prozent und damit unter dem Rekordniveau des Vorjahres.
Börsengang lässt auf sich warten
Die Syngenta Group mit Sitz in der Schweiz ist in chinesischem Eigentum. Sie umfasst die Geschäftseinheiten Syngenta Crop Protection mit Sitz in der Schweiz, Syngenta Seeds mit Sitz in den USA, Adama mit Sitz in Israel und Syngenta Group China.
Die Syngenta AG war 2015 von Chemchina übernommen worden. In den vergangenen Jahren hatte die seither neu formierte Gruppe mehrfach angekündigt, in China an die Börse zurückkehren zu wollen. Die Kotierung lässt aber weiter auf sich warten. (awp/mc/ps)