Syngenta Group steigert Umsatz und Betriebsgewinn
Basel – Die globale Nahrungsmittelkrise und die Folgen des Klimawandels haben in der ersten Jahreshälfte 2022 die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln und Saatgut der Syngenta-Gruppe angekurbelt. Der Konzern hat deutlich mehr umgesetzt und das Betriebsergebnis gesteigert.
Alle Geschäftsbereiche der Gruppe seien zweistellig gewachsen, teilte Syngenta am Dienstag mit. Der Pflanzenschutz- und Saatguthersteller steigerte seinen Umsatz von Januar bis Juni insgesamt um 25 Prozent auf 18,1 Milliarden Dollar.
Steigende Preise helfen
Alleine das chinesische Agrargeschäft (Syngenta Group China) erhöhte die Umsätze um 26 Prozent auf 5,3 Milliarden. Aber auch der grösste Geschäftsbereich Pflanzenschutz (Syngenta Crop Protection) legte um einen Viertel zu auf 8,6 Milliarden und auf Saatgut entfielen 2,3 Milliarden (+17%).
Das Ergebnis im ersten Halbjahr spiegle die hohe Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen durch die Landwirte, hiess es in der Mitteilung.
Die Preise für wichtige Feldfrüchte wie Weizen sind seit dem Krieg in der Ukraine stark gestiegen. Damit steigt für die Landwirte der Anreiz, Produkte von Syngenta zum Schutz ihrer Pflanzen einsetzen.
Bleibt in der Ukraine
Die Ukraine gilt auch als die «Kornkammer Europas». Das Land ist einer der grössten Weizenexporteure der Welt. Doch der Krieg hat vieles verändert. Syngenta will – wo immer möglich – den Landwirten in dem Land weiterhin Saatgut und Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stellen.
«Die Profitabilität steht dabei nicht im Vordergrund», betonte ein Firmensprecher auf Anfrage von AWP. Die Waren, die Syngenta heute versende, seien nicht mehr gegen Verluste versichert.
Marge steigt
Die Gewinne stiegen noch stärker als der Umsatz. Das um Restrukturierungsaufwendungen und Wertberichtigungen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nahm um 32 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zu. Die Marge kletterte in der Folge um 1,1 Prozentpunkte auf 19,5 Prozent.
Als Treiber dafür nannte Syngenta neben neuen Produkteinführungen eine höhere Produktivität und Preiserhöhungen zum Ausgleich der steigenden Inputkosten. Umsatzsynergien hätten zudem einen Gewinnbeitrag von 0,3 Milliarden Dollar abgeliefert.
Zur Syngenta Group zählen neben dem Schweizer Pflanzenschutz- und Saatgutkonzern auch noch die israelische Adama und die Agrargeschäfte der in China beheimateten Sinochem.
Die im Besitz des chinesischen Staatskonzerns ChemChina stehenden Gruppe wurde 2020 formiert und will gemäss früheren Angaben noch dieses Jahr an die Börse. Zuletzt hat die chinesische Wertpapieraufsicht grünes Licht für einen Börsengang in Shanghai gegeben.
Syngenta war früher an der Schweizer Börse gelistet, wurde dann 2017 aber für 43 Milliarden Dollar von ChemChina geschluckt. (awp/mc/ps)