Brüssel – Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta und der chinesische Staatskonzern ChemChina haben der EU-Wettbewerbsbehörde Zugeständnisse angeboten. Damit wollen sie Bedenken der EU-Kartellwächter gegen die geplante Fusion der beiden Unternehmen ausräumen.
Details dazu nennt die EU-Behörde in ihrer am Montag im Internet publizierten Mitteilung jedoch nicht. Gemäss Insidern sind die angebotenen Konzessionen aber überschaubar, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Die vorgeschlagenen Veräusserungen sollen ein Volumen von weniger als 500 Mio USD haben, sagte eine mit Situation vertraute Person am Dienstag zu Reuters.
Ende Oktober letzten Jahres hatten die EU-Kartellwächter angekündigt, die Übernahme von Syngeta durch ChemChina genauer zu durchleuchten und abzuklären, ob dadurch nicht unfaire Wettbewerbsvorteile entstünden.
Konkret will die EU-Behörde prüfen, ob die ChemChina-Tochter Adama und Syngenta in der EU nicht eine dominante Stellung bei Mitteln zur Bekämpfung von Unkraut und Insekten sowie zur Regulierung des Wachstums der Pflanzen erhalten könnten.
Es sei aber unwahrscheinlich, dass ChemChina die ganze Adama verkaufen müsse, sagte ein Insider zu Reuters. «Es geht um einzelne Produkte, wo es kaum Konkurrenz gibt.»
Prüfungsfrist verlängert
Vor einer Woche wurde bekannt, dass die EU-Kommission die Frist für die Prüfung der Übernahme von Syngenta durch ChemChina auf Antrag der beiden Unternehmen um weitere zehn Tage verlängert – bis zum 12. April 2017. Die Verlängerung solle den Parteien ausreichend Zeit geben, um Abhilfemassnahmen zu diskutieren, hiess es damals. (awp/mc/upd/ps)