Syngenta: US-Organisationen fordern Verkaufsstopp für 2 Maissorten

Syngenta: US-Organisationen fordern Verkaufsstopp für 2 Maissorten

(Copyright: Syngenta)

Basel – Gegen zwei genmodifizierte Mais-Saatgutvarianten des Agrochemiekonzerns Syngenta erwächst Widerstand zweier gewichtiger Interessensorganisationen. Die beiden betroffenen Produkte Viptera und Duracade stehen zwar nicht direkt in der Kritik, doch sie schmälern die Absatzchancen der US-Landwirte in China. Denn dort sind die beiden Saatgutvarianten noch nicht zugelassen.

China hat letzten Monat mehrere Mais-Lieferungen aus den USA zurückgewiesen, weil sie mit der nicht-zugelassenen Gentechnik-Sorte Mais MIR 162 verunreinigt war, die Syngenta unter dem Namen «Agrisure Viptera» vertreibt. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wurden insgesamt rund 600’000 metrische Tonnen Mais zurück an den Absender geschickt.

Viptera ist seit rund drei Jahren in den USA, Argentinien und Brasilien zugelassen. Auf die Zulassung in China wartet Syngenta nun seit zwei Jahren. Seit letztem Jahr darf MIR 162 als Futtermittel nach Europa importiert werden. Die EU-Kommission erteilte der Syngenta-Pflanze die Zulassung, nachdem sich die Mitgliedsstaaten nicht einigen konnten.

Organisationen gehen in die Offensive
Nun sind zwei einflussreiche Organisationen in die Offensive gegangen: Die «National Grain and Feed Association» (NGFA) und die «North American Export Grain Association» (NAEGA) hätten diese Woche Syngenta aufgefordert, den Verkauf der Maissaatgutsorten «Agrisure Viptera» und «Agrisure Duracade» einzustellen, bis die Zulassung aus Peking vorliegt.

Für Duracade hatte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) im Februar 2013 die Marktzulassung erteilt. Nach den Plänen von Syngenta sollte das Produkt den amerikanischen Landwirten zur Anbausaison 2014 zur Verfügung stehen. Den Zulassungsantrag in China stellte Syngenta einen Monat später. Die chinesischen Aufsichtsbehörden nehmen sich üblicherweise einem Antrag erst dann an, wenn das Produkt in den USA zugelassen wurde.

Verzicht hätte keine Auswirkung
«Viptera wird in den USA, Kanada, Argentinien und Brasilien angebaut und ist seit drei Jahren im System. Eine Änderung unseres Marketingplans in den USA hätte keine Auswirkung auf das Getreide im System noch auf die chinesische Akzeptanz für Mais-Importe», erklärte eine Syngenta-Sprecherin gegenüber AWP. Das Unternehmen werde mit der Regierung und Interessengruppen aus der Industrie zusammenarbeiten, um die Import-Zulassung in China zu beschleunigen.

Das eigentliche Problem liege bei den wenig synchronisierten Zulassungsverfahren der Importländer, so die Sprecherin weiter. Um berechenbare Märkte und einen reibungslosen Handel zu gewährleisten, müssten die regulatorischen Prozesse der Einfuhrländer aufeinander abgestimmt werden, forderte sie im Namen von Syngenta.

Bezüglich Agrisure Duracade stellt sich Syngenta auf den Standpunkt, dass die Landwirte den Zugang zu neuen Technologien erhalten sollten, wenn sie für den Anbau zugelassen sind. Derzeit plane Syngenta die Vermarktung von Duracade mit einer begrenzten Markteinführung für den Anbau in den USA und Kanada im Jahr 2014.

Die Syngenta-Aktien stehen am Freitag unter Verkaufsdruck. Bis kurz nach 11 Uhr sinken sie um 2,9% auf 341,20 CHF, während der am SMI gemessene Gesamtmarkt 0,91% tiefer steht. Mit einem Minus von rund 3% hatten die Syngenta-Aktien bereits im letzten Jahr den Anschluss an den SMI (+20%) deutlich verloren. (awp/mc/ps)

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