Syngenta will mit Devgen Reisgeschäft stärken

Syngenta will mit Devgen Reisgeschäft stärken

Basel – Der Agrochemiekonzern Syngenta will seine Marktstellung im globalen Reis-Geschäft festigen und neue Technologie für biologische Insektizide erwerben. Dazu plant der Basler Konzern die Akquisition der belgischen Agro-Biotech-Gesellschaft Devgen und bietet 16 EUR je Devgen-Aktie in bar. Der Übernahmepreis für alle ausstehenden Aktien und Optionen beläuft sich auf 403 Mio EUR, teilt Syngenta am Freitag mit. Dies entspricht laut Mitteilung von Devgen einer Prämie von 70% gegenüber dem Schlusskurs der Devgen-Titel am (gestrigen) Donnerstag an der NYSE Euronext Brussels.

Das Angebot wird vom Verwaltungsrat von Devgen und einer Reihe von Aktionären unterstützt, die rund 48% aller Aktien vertreten, teilt Syngenta am Freitag mit. Die Offerte ist laut Mitteilung freiwillig und an gewisse Bedingungen gebunden. So müssen u.a. mindestens 80% der Aktien angedient werden, auf die sich das Angebot bezieht.

Marktposition im Reis-Geschäft stärken
Mit der geplanten Übernahme will der Basler Konzern seine Position im Reisgeschäft stärken und das entsprechende Angebot ausbauen sowie neue Technologie im Bereich des biologischen Insektenschutzes erwerben. Für Biotech-Insektizide haben die beiden Unternehmen im Mai dieses Jahres ein globales Lizenz sowie Forschungs- und Entwicklungsabkommen abgeschlossen.

Neue Technologie einkaufen
Mit der Devgen-Akquisition will Syngenta gemäss COO Davor Pisk die bereits führende Stellung im globalen Reis-Geschäft weiter stärken und das integrierte Angebot mit der nächsten Generation von hybridem Reissaatgut ausbauen. Der Reisanbau sei für die weltweite Ernährung kritisch, und mit der neuen Technologie könne die Produktivität gesteigert werden.

«Sehr grosses Potenzial»
Der Leiter der Forschung und Entwicklung von Syngenta, Sandro Aruffo, sieht «sehr grosses Potenzial» in der Kombination des u.a. RNAi-basierten Pflanzenschutzprogrammes von Devgen mit dem breit gefächerten Portfolio von Syngenta. Damit soll ein komplementäres Angebot an biologischen Insektenschutzmitteln zur Verfügung stehen.

«Das Angebot bestätigt den Wert und den Erfolg von Devgen in der Forschung und Entwicklung, der Saatgutproduktion und der Marketing-Aktivitäten in Belgien, Singapur, Indien, den Philippinen und Indonesien», lässt sich Devgen-CEO Thierry Bogaert zitieren. Weitere Informationen zum Angebot stellt Syngenta mit dem detaillierten Angebotsprospekt in Aussicht.

25,5 Mio Euro Jahresumsatz – Betriebsverlust
Devgen wurde 1997 im belgischen Gent gegründet. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte das belgische Unternehmen laut Geschäftsbericht einen Umsatz von 25,5 Mio EUR. Dabei wurde ein Betriebsverlust von 6,3 Mio und ein Reinverlust von 6,9 Mio ausgewiesen. Für das erste Halbjahr 2012 wurde ein Umsatz von 11,4 Mio, ein Betriebsverlust von 5,5 Mio und ein Reinverlust von 5,6 Mio rapportiert. Das Unternehmen beschäftigt gut 250 Mitarbeiter. (awp/mc/pg)

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