Syngenta will mit Nachhaltigkeitsplan Nahrungssicherheit erhöhen

Syngenta

Basel – Der Basler Agrarchemiekonzern Syngenta will die Nahrungssicherheit erhöhen. Ein Sechs-Punkte-Plan soll zur Produktion von mehr Nahrungsmitteln für die wachsende Weltbevölkerung beitragen. Helvetas hält die Versprechungen für unglaubwürdig, Syngenta stehe letztlich in einem Interessenkonflikt.

Der «Good Growth Plan», den Syngenta am Donnerstag präsentierte, umfasst unter anderem die folgenden Ziele: Nutzpflanzen sollen effizienter gemacht, die Fruchtbarkeit von Ackerland erhöht, die Biodiversität gefördert und faire Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Ein weiterer Punkt ist die Vermittlung guter Arbeitsschutzpraktiken.

Insbesondere dieses Ziel hält Peter Schmidt, Abteilungsleiter beim Hilfswerk Helvetas, für illusorisch: «Dieser Punkt bezieht sich auf den Einsatz von Pestiziden. In Entwicklungsländern geschieht dies oft unsachgemäss, was gesundheitliche Gefahren birgt.»

Bauern müssen Umgang mit Pestiziden geschult werden
Zur Erhöhung der Sicherheit müssten die Bauern im grossen Stil in Kursen geschult werden, sagt Schmidt. Er hält es jedoch für unrealistisch, dass das Gelernte dann auch wirklich konsequent angewandt würde. Zwar seien die erklärten Absichten Syngentas grundsätzlich begrüssenswert, sagt Schmidt. Er kritisiert jedoch den Fokus auf Pestizide, Dünger und genetisch modifiziertes Saatgut: «Bei Helvetas sind wir der Meinung, dass Ernährungssicherheit über eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft sichergestellt werden sollte.»

Grundsätzlicher Interessenkonflikt vorhanden
In der Medienmitteilung nimmt Syngenta-Chef Mike Mack Bezug auf solch unterschiedliche Standpunkte: «Angesichts der widersprüchlichen gesellschaftlichen Ansichten zum Thema Landwirtschaft und Ernährung wird es nicht einfach sein, diese Verpflichtungen zu erfüllen», wird er zitiert.

Helvetas-Mitarbeiter Schmidt spricht von einem grundsätzlichen Interessenkonflikt: «Ein profitorientiertes Unternehmen wie Syngenta kann nicht glaubwürdig solche Versprechen abgeben. Der Druck, Umsatz und Profit durch den Verkauf von Pflanzenschutzmitteln zu erzielen, wird immer im Widerspruch zu einer tatsächlich ökologischen Landwirtschaft stehen.»

In Wahrheit handle es sich bei solchen Aktionen sehr oft um ein Feigenblatt, sagt Schmidt. (awp/mc/pg)

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