Synthes: Reingewinn im Halbjahr um 7% gesteigert
Synthes-CEO Michael Orsinger.
West Chester – Synthes hat im ersten Halbjahr 2011 sowohl beim Umsatz als auch beim Reingewinn deutliche Zuwächse verzeichnet. Wegen der Schwäche der Berichtswährung USD resultierte in Lokalwährungen jedoch ein deutlich geringeres Wachstum. Ein klarer Zuwachs konnte vor allem in der Region Asien/Pazifik erzielt werden. Beim Ausblick gibt sich der Orthopädie-Konzern zwar wenig konkret, will aber den Marktanteil in allen vier Produktbereichen ausbauen.
Der Netto-Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 9,5% auf 1,98 Mrd USD, in Lokalwährungen (LW) resultierte noch ein Zuwachs von 5,7%. Der Bruttogewinn erhöhte sich um 9,7% auf 1,63 Mrd USD und der Betriebsgewinn um 4,9% auf 632,2 Mio USD, wie der Orthopädie-Konzern mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein um 7,0% höherer Reingewinn von 454,4 Mio USD, in Lokalwährungen betrug das Wachstum jedoch lediglich 0,4%.
Höhere Umsatzdynamik in Nordamerika und Europa
Im zweiten Quartal 2011 stieg der Umsatz um 11,2% auf 992,0 Mio USD, was einem Zuwachs von 5,4% in Lokalwährungen (LW) entspricht. Gegenüber dem ersten Quartal 2011 sei vor allem in den Regionen Nordamerika und Europa eine erhöhte Umsatzdynamik feststellbar gewesen; dies trotz weiterhin schwieriger makroökonomischer Rahmenbedingungen und anhaltend ungünstiger Preisentwicklungen in der Branche.
Zufriedenes Management
Mit dem Verlauf des ersten Halbjahrs zeigt sich das Synthes-Management zufrieden: «Der Bruttogewinn, das Betriebsergebnis und der Gewinn nach Steuern in Prozent des Umsatzes waren erneut stark, insbesondere wenn man bedenkt, welchem anhaltend anspruchsvollen globalen Wirtschaftsumfeld wir ausgesetzt sind», lässt sich Präsident und CEO Michel Orsinger in der Mitteilung zitieren.
Preisdruck erfolgreich abgefedert
Dies zeige auch die praktisch unverändert hohe Bruttogewinnmarge von 82,5 (VJ 82,4)%. Damit sei es gelungen, den anhaltenden Preisdruck durch laufende operative Verbesserungen abzufedern, heisst es weiter. Zugenommen hat indes der Betriebsaufwand, welcher um 1,6 Prozentpunkte (0,9 in LW) auf 49,8% des Umsatzes gestiegen ist. Dies liege hauptsächlich an höheren Investitionen in den Bereichen Verkauf, Informationstechnologie und Geschäftsentwicklung sowie gestiegener Lizenzgebühren.
Umsatz in Europa um 12 % gesteigert
Nach Regionen aufgeteilt stieg der Umsatz im ersten Halbjahr in der grössten Region Nordamerika um 4,8% auf 1,12 Mrd USD, trotz des schwachen Wirtschaftsumfeldes und der dadurch bedingten Strukturbereinigungen in der Branche. In der zweitgrössten Region Europa stieg der Umsatz um 12% auf 472 Mio USD respektive um 4,6% in LW.
Stolzes Wachstum in Asien
Den grössten Zuwachs erzielte das Unternehmen aber in Asien/Pazifik, wo der Umsatz um stolze 27% auf 257,1 Mio USD zunahm (16% in LW). Dazu beigetragen habe vor allem die Fokussierung auf die Einführung neuer Produkte. Zudem kämen in jedem Quartal weitere neue Entwicklungsmärkte hinzu, was das Wachstum auf hohem Niveau halten dürfte, heisst es weiter. Im Rest der Welt stieg der Umsatz um 12% auf 130,2 Mio USD (2,2% in LW).
Zurückhaltender Ausblick
Zum Ausblick gibt sich das Management weiterhin zurückhaltend. So will Synthes den Marktanteil in allen vier Produktbereichen weltweit weiter ausbauen, und zwar hauptsächlich durch die Fokussierung auf Produkteinführungen und anhaltende Investitionen in Innovationen und die Ausrüstung des Aussendienstes. Das Unternehmen will zudem weiterhin Massnahmen zur Produktivitätssteigerung entwickeln und umsetzen, um so die Belastungen durch das schwierige Marktumfeld auszugleichen. Anlässlich der Erstquartalszahlen hatte Synthes bereits denselben vagen Ausblick gegeben.
Übernahme durch J&J
Seit April liegt für Synthes ein (freundliches) Übernahmeangebot durch den US-Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson (J&J) in Höhe von insgesamt 21,3 Mrd USD vor. Der Abschluss der Transaktion ist für die erste Hälfte 2012 geplant. Synthes bemühe sich aktiv um die benötigte Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden, heisst es dazu in der heutigen Mitteilung. (awp/mc/pg)