Schwyz – Die verhaltenen Aussichten für die globale Konjunktur werden auch am Kanton Schwyz nicht spurlos vorbeigehen. Davon betroffen ist insbesondere das verarbeitende Gewerbe, das an Dynamik abnimmt. Ausserdem verliert auch der Bau an Triebkraft. Dies geht aus der Wirtschaftsprognose hervor, welche die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) in Zusammenarbeit mit BAK Economics herausgibt.
Globale Nachfrageabschwächung wirkt sich negativ auf Exportsektor aus
Der globale Ausblick für 2019 und 2020 ist weiter verhalten. Wir erwarten, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft 2019 auf etwa 2.6% reduziert (2018: +3.0%). Gerade der globale Industriesektor befindet sich seit geraumer Zeit in der Krise. Gründe dafür liegen in weiter gestiegenen politischen Unsicherheiten (ungeregelter Brexit, Handelsstreitigkeiten USA/China). Auch die Schweiz kann sich diesen Unsicherheiten nicht vollständig entziehen. Durch die schwächere globale Konjunktur dürfte die Investitionsbereitschaft der Unternehmen zurückgehen. Aber auch der Exportsektor ist zusammen mit dem recht starken Franken von der globalen Nachfrageabschwächung betroffen. Der private Konsum hingegen ist weiterhin robust und profitiert von einer nach wie vor guten Arbeitsmarktlage und einer tiefen Inflationsrate.
Unsicherheiten der weltwirtschaftlichen Entwicklung schwächen Schwyzer Wirtschaftswachstum
Im laufenden Jahr dürfte sich das Wachstum der Schwyzer Wirtschaft im Gleichschritt mit dem der Gesamtschweiz entwickelt haben, das heisst es schwächt sich auf rund 0.8% ab. Während das Wachstum des sekundären Sektors geringer als im gesamtschweizerischen Durchschnitt ansteigt, fällt jenes des tertiären Sektors überdurchschnittlich gut aus. Eine Erklärung hierfür ist, dass die preisbereinigten Güterexporte im Vergleich mit dem Schweizer Mittel unterdurchschnittlich stark angestiegen sind. Wachstumsimpulse werden trotzdem von der Nahrungsmittelindustrie und in geringem Masse auch von der Bauwirtschaft erwartet. Positive Beiträge kommen auch aus der chemischen Industrie, dem Gesundheitswesen, dem Maschinenbau, der Unternehmensberatung und den IT-Dienstleistungen. Im kommenden Jahr bleiben die abschwächenden Faktoren bestehen, die in den Unsicherheiten der weltwirtschaftlichen Entwicklung begründet sind. Gleichzeitig schwächt sich auch die Dynamik der Dienstleistungsbranche leicht ab. Insgesamt erwarten wir, aufgrund der oben genannten Faktoren, für den Kanton Schwyz 2020 ein unterdurchschnittliches Wachstum von 0.6% (CH: 1.3%).
Schwyzer Arbeitslosenquote zählt mit 1% zu den tiefsten in der Schweiz
2019 hat sich das gute Beschäftigtenwachstum von 2018 fortgesetzt. BAK Economics erwartet insgesamt einen Anstieg um 1.0%, wobei er im sekundären Sektor schwächer ausfallen dürfte als im tertiären. Positiv ist die Wirtschaftslage weiterhin im Tourismus, dem Bauwesen und vor allem der Nahrungsmittelindustrie. Bis im September 2019 ist die Arbeitslosenquote im Vorjahresvergleich weiter gesunken und zählt mit 1% zu den tiefsten in der gesamten Schweiz. Für 2020 erwarten wir einen schwächeren Anstieg der Beschäftigung, der im sekundären Sektor allenfalls sogar leicht negativ ausfallen dürfe. (SZKB/mc/ps)