Zürich – Die Mediengruppe Tamedia organisiert ihre Zeitungsredaktionen neu. Zwei neue Redaktionen beliefern die Zeitungstitel mit Inhalten aus Inland, Ausland, Wirtschaft und Sport. Start ist am 1. Januar 2018. Laut einer Mitteilung vom Mittwoch gibt es keine Kündigungen.
In der Deutschschweiz und der Romandie entstehen zwei sogenannte Redaktionen Tamedia. In Bern, Lausanne und Zürich sind Kompetenzzentren vorgesehen. Grund für die Neuorganisation ist laut Tamedia der starke Rückgang der Werbeumsätze.
Judith Wittwer neue «Tagi»-Chefredaktorin
Die deutschsprachige Redaktion wird Arthur Rutishauser als Chefredaktor führen. Er bleibt daneben Chefredaktor der «SonntagsZeitung». Judith Wittwer übernimmt seinen Posten als Chefredaktorin des «Tages-Anzeigers». Die Redaktion Tamedia in der Romandie wird Ariane Dayer führen. Sie bleibt weiterhin Chefredaktorin von «Le Matin Dimanche». In ihrer Mitteilung schreibt Tamedia, dass die einzelnen Zeitungstitel ihre Redaktionen und Chefredaktoren behalten werden.
Diese Redaktionen versorgen die Zeitungstitel mit einer Mantelberichterstattung. «Die Kompetenzzentren werden die einzelnen Titel zum Teil auch mit massgeschneiderten Artikeln beliefern», sagte Christoph Zimmer, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Tamedia, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Ohne «Le Matin» und «20 minutes»
Nicht Teil der Tamedia-Redaktion in der Westschweiz wird die erst am Dienstag zusammengelegte Redaktion von «Le Matin» und «20 minutes». Die gemeinsame Redaktion mit dem Namen «20 minutes & Le Matin» wird dem Unternehmensbereich Werbung und Pendlermedien unterstellt.
Einzig den Sport werden auch «20 minutes» und «Le Matin» aus der Tamedia-Redaktion für die Westschweiz beziehen. Bei den beiden Blättern wird auch der gemeinsame Newsexpress angehängt, der Inhalte für alle Newsportale der Tamedia-Titel in der Romandie produziert.
Ebenfalls am Dienstag wurde Claude Ansermoz als neuer Chefredaktor von «24 Heures» angekündigt. Er folgt auf Thierry Meyer, der bis Ende Jahr abtreten wird. Ansermoz war bislang stellvertretender Chefredaktor der Waadtländer Zeitung.
Mit dem Umbau reagiert Tamedia auf den anhaltenden Druck in der Medienbranche. Ziel sei, die wirtschaftliche und redaktionelle Unabhängigkeit der zwölf bezahlten Tageszeitungen und der beiden Sonntagszeitungen in der Deutschschweiz und der Romandie zu sichern, schreibt das Unternehmen. „Bei weiter rückläufigen Werbeeinnahmen werden nur diejenigen Tageszeitungen fortbestehen, die Teil eines grösseren Netzwerks sind“, wird Christoph Tonini, Vorsitzender der Unternehmensleitung zitiert. (awp/mc/pg)