Taskforce warnt: Corona-Pandemie wächst weiterhin exponentiell
Bern – Die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce weit in ihrem neusten epidemiologischen Lagebericht darauf hin, dass sich die Krankheit nach wie vor exponentiell ausbreitet. Die Reproduktionszahl liege basierend auf den bestätigten Fällen mit 1,05 in allen Grossregionen deutlich über dem Zielwert von 0,8.
Auch der errechnete Wert basierend auf den Todesfällen (1,01) sowie den Hospitalisationen (0,94) liegt über dem von der Taskforce vorgeschlagenen Wert. Eine Reproduktionszahl von 0,8 würde zu einer Halbierung der Anzahl an Neuinfektionen innerhalb von zwei Wochen führen.
Die kumulierten Fallzahlen der letzten zwei Wochen zeigten regional und kantonal starke Schwankungen auf. So lagen die Fallzahlen pro 100’000 Einwohner zwischen 364 (Obwalden) und 982 (St. Gallen). Während es einzelnen Kantonen oder Regionen gelang, die Epidemie leicht zu bremsen, zeigt der Grossteil einen ansteigenden Verlauf.
Ebenfalls liege die Test-Positivitätsrate deutlich über dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Schwellenwert von 5 Prozent, hiess es weiter.
Keine Entspannung
Die Anzahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen (464 bis 482) und der täglichen Todesfälle (60 bis 91) blieben über die letzten zwei Wochen auf hohem Niveau stabil. Das Bundesamt für Statistik (BFS) wies für die letzten sieben Wochen überall in der Schweiz mit Ausnahme der Genferseeregion eine Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen auf.
Eine Entspannung der Situation sieht die Taskforce dem Bericht zufolge nicht: Zum einen sei davon auszugehen, dass die Mobilität und Kontakte in den Weihnachtsferien und mit dem Start der Wintersportsaison zunehmen würden. Zum anderen bestehe das Risiko, dass sich die in Grossbritannien mutierte Virus-Variante, die nach bisherigen Kenntnissen ansteckender ist als die bekannte Form, sich in nächster Zeit auch in der Schweiz ausbreitet. (awp/mc/ps)