Männedorf – Der Laborausrüster Tecan muss wegen eines schwierigen Marktumfelds seine Jahresziele kassieren. Eine wesentliche Verbesserung sei in der kurzen Frist nicht zu erwarten. Mittelfristig bleibe das Unternehmen jedoch positiv.
Seit der Publikation der Halbjahreszahlen blieb die Geschäftsentwicklung hinter den Erwartungen zurück, erklärte Tecan am Mittwoch in einem Communiqué. Vor allem der erwartete Anstieg des Auftragseingangs sei ausgeblieben. Bestellungen seien «in erheblichem Umfang» auf das Jahr 2025 verschoben worden.
Das Umfeld sei insbesondere durch eine allgemeine Marktschwäche in China gekennzeichnet, erklärte Tecan weiter. Und die geringeren Investitionen im Biopharma-Sektor hätten zu einer deutlich schwächeren Nachfrage nach Instrumenten geführt. Tecan geht auch nicht davon aus, dass das neue chinesische Konjunkturprogramm bereits im Jahr 2024 positive Auswirkungen haben wird.
Deutlicher Umsatzrückgang erwartet
In der Folge rechnet Tecan in 2024 mit einem Umsatzrückgang in Lokalwährungen von 12 bis 14 Prozent sowie einer bereinigten EBITDA-Marge von 16 bis 18 Prozent. Bis dato hatte das Unternehmen im Maximum einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine Marge von 18 bis 20 Prozent in Aussicht gestellt.
Das «rigorose» Kostensenkungsprogramm werde weiterhin umgesetzt, versicherte Tecan. Es umfasse strukturelle Veränderungen der Kostenbasis sowie strenge Kostenmanagementmassnahmen. Diese Massnahmen sollen den Margendruck mindern und sicherstellen, dass das Unternehmen gut vorbereitet ist, falls die herausfordernden Marktbedingungen länger anhalten sollten.
Vorübergehende Marktschwäche?
Doch Tecan betrachtet die aktuelle Marktschwäche als vorübergehend. Anlässlich des Kapitalmarkttages von kommender Woche werde man den mittelfristigen Ausblick bekräftigen.
Demnach rechnet das Unternehmen mit einer Rückkehr zu durchschnittlichen organischen Wachstumsraten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährungen. Das Ziel bleibe ein durchschnittlicher jährlicher Anstieg der bereinigten EBITDA-Marge um 30 bis 50 Basispunkte. (awp/mc/pg)