Tech-Industrie spürt Gegenwind im ersten Semester

Tech-Industrie spürt Gegenwind im ersten Semester
Tech-Industrie. (Foto: Swissmem)

Zürich – In der Schweizer Tech-Industrie hat im ersten Halbjahr 2023 der Abschwung eingesetzt. Während die Umsätze noch gehalten werden konnten, gingen die Aufträge deutlich zurück.

«Die dunklen Wolken in der Tech-Industrie verdichten sich», überschreibt der Dachverband Swissmem eine Mitteilung vom Dienstag zum Geschäftsgang der Industrie im ersten Semester. So fielen die Auftragseingänge gegenüber der Vorjahresperiode um knapp 10 Prozent zurück.

Damit hat sich der Abwärtstrend im zweiten Semester (-14,3%) gegenüber dem ersten (-4,8%) noch beschleunigt. Die Exporte sanken von Januar bis Juni um 1,1 Prozent, teilte der Verband der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie sowie verwandten Technologiebranchen (früher: MEM-Industrie) mit.

Die Umsätze blieben mit einem Plus von 0,7 Prozent über die gesamte Periode gesehen praktisch stabil, allerdings fiel auch hier das zweite Quartal mit einem Minus von 3,4 Prozent schwächer aus als das erste. Grossunternehmen seien dabei stärker von Umsatzeinbussen betroffen gewesen als KMU, so Swissmem.

Dank der nach wie vor hohen Auftragsbestände blieb die Kapazitätsauslastung im zweiten Quartal mit über 88 Prozent noch immer über dem langjährigen Mittel. Auch die Anzahl Beschäftigte im Sektor lag mit knapp 330’000 leicht über dem Stand des Vorjahres.

Schwieriges zweites Semester erwartet
Die Aussichten sind aber als andere als rosig. Den Firmen mache einerseits die rasche Aufwertung des Schweizer Frankens zu schaffen und andererseits Wettbewerbsnachteile gegenüber der Konkurrenz im Ausland. Denn diese profitiere in einzelnen Branchen von Subventionen in Milliarden-Höhe. Zudem deute der weltweit tiefe Stand der Einkaufsmanager-Indizes sowie die eingetrübten Erwartungen der Firmen auf ein schwieriges zweites Halbjahr.

Laut Swissmem ist deshalb die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Tech-Industrie umso wichtiger. Die Bilateralen Verträge mit der EU müssten «ohne politische Konzessionen bei den flankierenden Massnahmen gesichert werden». Darüber hinaus brauche es neue Freihandelsabkommen mit Indien, Vietnam, Thailand und dem Mercosur. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar