Teilzeitarbeit in der Schweiz weit verbreitet

Teilzeitarbeit in der Schweiz weit verbreitet

Neuenburg – Die Beteiligung am Arbeitsmarkt ist in der Schweiz sehr hoch. Allerdings sind Teilzeitpensen viel verbreiteter als in der Europäischen Union. Bei den erwerbstätigen Müttern stellt Teilzeitarbeit die Norm dar, bei den Vätern bleibt sie die Ausnahme. Seit zehn Jahren beträgt das mittlere Alter beim Austritt aus dem Erwerbsleben rund 65 Jahre und die Anzahl älterer Menschen je 100 Erwerbspersonen nimmt stetig zu. Dies sind einige Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Vergleich zu den anderen EFTA-Staaten und zur EU weist die Schweiz eine sehr hohe Erwerbsquote (Anteil Erwerbspersonen an der Bevölkerung) auf. Bei den 15- bis 64-Jährigen hat sie zwischen 2001 und 2011 von 81,2 Prozent auf 82,8 Prozent zugenommen. Innerhalb der EU/EFTA war die Erwerbsbeteiligung im Jahr 2011 nur in Island höher (84,5%). Der Durchschnitt der EU27 lag bei 71,2 Prozent.

Teilzeitarbeit in der Schweiz stark verbreitet
Relativiert wird die hohe Beteiligung am Arbeitsmarkt durch den erheblichen Anteil Teilzeiterwerbstätige. Im Jahr 2011 arbeiteten 33,7% der Erwerbstätigen Teilzeit. Lediglich die Niederlande weisen eine höhere Teilzeitquote auf (49,1%). Der Durchschnitt der EU27 beträgt 19,5 Prozent.

Erwerbsquote: Differenz zwischen Männern und Frauen verringert sich
Die Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt (Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen: 76,7%) lag auch im Jahr 2011 unter jener der Männer (88,7%). Diese Differenz hat sich in den letzten zehn Jahren jedoch verringert. Die Teilzeitarbeit war im Jahr 2011 bei den Frauen nach wie vor wesentlich verbreiteter als bei den Männern (57,8% gegenüber 13,6% der Erwerbstätigen).

Arbeitsmarktbeteiligung hängt stark von der Bildung ab
Die Arbeitsmarktbeteiligung ist je nach Bildungsstand sehr unterschiedlich. Bei den 25- bis 64-Jährigen ohne nachobligatorische Ausbildung beläuft sich der Anteil Erwerbspersonen auf lediglich 74,4 Prozent, bei den Personen mit einer Ausbildung auf Sekundarstufe II (Matura, Lehre) sind es 85,5 Prozent, bei jenen mit einer Ausbildung auf Tertiärstufe (Universität, FH oder Ähnliches) 91,2 Prozent. Bei den Frauen sind die diesbezüglichen Unterschiede ausgeprägter als bei den Männern.

Väter arbeiten nach wie vor selten Teilzeit
Bei der Teilzeitarbeit besteht immer noch ein grosser Unterschied zwischen Männern und Frauen: Während 82,7 Prozent der erwerbstätigen Frauen, die in einem Paarhaushalt mit Kind(ern) unter 7 Jahren leben, Teilzeit arbeiten, ist dies bei den Männern in derselben Situation nur bei 8,6 Prozent der Fall. Bei Letzteren ist allerdings im Vergleich zu 2001, als nur 5,9 Prozent Teilzeit arbeiteten, eine Zunahme zu beobachten.

Austritt aus dem Erwerbsleben
Im Jahr 2011 lag das geschätzte Durchschnittsalter der 58- bis 75-Jährigen beim Austritt aus dem Erwerbsleben bei 64,9 Jahren. Seit Anfang der 2000er-Jahre hat sich dieser Durchschnitt nicht wesentlich verändert. 2011 wurde zwischen Männern (65,4 Jahre) und Frauen (64,4 Jahre) eine Differenz von einem Jahr festgestellt. (BFS/mc/pg)

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