Genf – Der Bankensoftwareanbieter Temenos hat im zweiten Quartal 2017 deutlich mehr umgesetzt und auch klar mehr verdient. Da das dritte Quartal ausserdem «stark» angefangen hat, zeigt sich das Genfer Unternehmen optimistisch für das Gesamtjahr 2017 und bestätigt die bisher kommunizierten Wachstumsraten sowie die Gewinnziffer.
Der Umsatz (alle Zahlen: non-IFRS) stieg in der Berichtsperiode im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14% auf 174,7 Mio USD (+15 zu konstanten Wechselkursen). Der Lizenzumsatz als wichtigster Einnahmenposten erhöhte sich dabei um 21% (22%) auf 72,8 Mio USD, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Der Bereich Unterhalt (Maintenance) legte derweil um 9% auf 66,8 Mio und der Bereich Service um ebenfalls 9% auf 35,1 Mio USD zu. Insgesamt habe Temenos in der Periode von April bis Juni 12 neue Kunden gewonnen, hiess es an einer Analystenkonferenz.
Operativer Gewinn steigt um 24%
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT wuchs mit +24% (+21%) auf 48,0 Mio USD gar noch etwas stärker, wobei die EBIT-Marge sich auf 27,5% von 25,2% verbesserte. Der Gewinn je Aktie (EPS) legte ebenfalls um knapp ein Viertel auf 0,52 USD zu, in absoluten Zahlen ist dies ein Betrag von 37,3 Mio USD (VJ 29,7). Der operative Cash flow für die Berichtsperiode wird mit 44 Mio USD angegeben.
Mit den vorgelegten Zahlen Temenos die Erwartungen von Analysten relativ klar übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 166,5 Mio USD (Lizenzeinnahmen 66,9 Mio), einem EBIT von 44,9 Mio und einem EPS von 0,49 USD gerechnet.
Druck auf die Banken hilft Temenos
CEO David Arnott gab sich entsprechend «sehr zufrieden» mit der «exzellenten Quartals-Performance über alle Bereiche». Man habe starke Aktivität über alle Regionen, Kundengruppen und Segmente gesehen und dabei den Marktanteil «signifikant» gesteigert.
Der Druck zu mehr Digitalisierung und Regulierung bei den Banken treibe das Marktwachstum an, sagte Arnott an einem Call für Investoren. Temenos will entsprechend auch weiterhin Geld investieren, um von den sich bietenden Gelegenheiten zu profitieren, etwa auch in den USA.
Wie CFO Max Chuard ausserdem sagte, kommt die Integration der im Februar gekauften australischen Rubik in Temenos Asia Pacific gut voran. Er rechnet dabei mit Integrationskosten von rund 15 Mio USD. Dies bei Umsätzen von ebenfalls rund 15 Mio, so dass sich auf den erwarteten Gewinn von Temenos keine Änderungen ergäben.
Optimistisch für Gesamtjahres-Guidance
Bezüglich weiterem Ausblick zeigt sich Temenos aufgrund der aktuellen Lage optimistisch und spricht dabei von einem «starken Start» ins dritte Quartal. Zusammen mit einer erhöhten Visibilität und der Stärke der Pipeline sei man zuversichtlich, die vor zwei Monaten erhöhte Guidance für das Gesamtjahr 2017 zu erreichen.
Entsprechend werden die im Wachstumsziele bestätigt, wobei die absoluten Werte wegen der Wechselkursentwicklung (gestiegener Euro) gar etwas höher ausfallen als bisher kommuniziert. So erwartet das Management weiterhin ein Umsatzplus von 10% bis 13% in Lokalwährungen, was Verkäufe von 693 bis 712 Mio USD ergäbe.
Für das Wachstum der Lizenzeinnahmen wird weiter ein Plus von 15% bis 20% prognostiziert, was einem Wert von 291 bis 304 Mio USD entspräche. Der EBIT wird unverändert auf 210 bis 215 Mio USD veranschlagt, entsprechend einer Marge von ca. 30,5%. Von einer weiteren Erhöhung der Guidance angesichts des guten Geschäftsganges wollten die Verantwortlichen nichts wissen. Dafür sei es zu früh, hiess es vom CEO. (awp/mc/upd/pg)