Ticket-Vermarkter Starticket und Ticketcorner wollen fusionieren
Zürich – In der Schweiz soll es künftig nur noch einen grossen Ticket-Vermarkter geben: Ringier, Tamedia und CTS Eventim wollen ihre Aktivitäten zusammenlegen. Die Ticketfirmen Starticket und Ticketcorner sollen fusionieren.
Die Medienhäuser Tamedia, Ringier und CTS Eventim haben einen entsprechenden Fusionsvertrag unterzeichnet. Die Zusammenführung der zwei Ticketvermarkter soll unter Vorbehalt der Zustimmung der Eidgenössischen Wettbewerbskommission im ersten Halbjahr 2017 erfolgen, teilen die drei Unternehmen am Montag mit.
Noch nicht entschieden ist, unter welchem Namen das neue Unternehmen auftreten wird, wie Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer auf Anfrage der sda sagte. Es sei auch möglich, dass gegenüber den Kunden beide Namen – Ticketcorner und Starticket – weitergeführt werden.
«Wir warten erst den Entscheid der Weko ab, bevor wir das weitere Vorgehen genau planen», sagte er. Geführt würde die neue Ticketing-Gruppe von Andreas Angehrn, dem heutigen Chef von Ticketcorner.
Am neuen Ticketing-Unternehmen soll Tamedia, heute Besitzerin von Starticket, mit 25% beteiligt sein. Den Hauptteil mit 75% soll die Ticketcorner Holding AG besitzen, die heute je zur Hälfte dem Medienhaus Ringier und der CTS Eventim Gruppe gehört. Wie viel die Partner in das gemeinsame Unternehmen einbringen und ob allenfalls Geld fliesst, geben die Partner nicht bekannt.
Gemeinsam stark
Vom Zusammenschluss erhoffen sich Tamedia, Ringier und CTS Eventim eine stärkere Stellung gegenüber ausländischen Konkurrenten und eine bessere Ausgangsposition bei der anrollenden Digitalisierungswelle.
«Ticketcorner und Starticket begegnen mit diesem Schritt dem zunehmend intensiveren Wettbewerb im Ticketinggeschäft durch internationale Anbieter, der rasanten technologischen Entwicklung und der wachsenden Bedeutung des Direktverkaufs», heisst es in der Mitteilung.
Konsumentenschutz lehnt Fusion ab
Noch vor einem Entscheid der Weko hat die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) der Fusion eine Absage erteilt. «Ein solcher Zusammenschluss ist sehr schädlich für den Wettbewerb in diesem Bereich», sagte SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder gegenüber Radio 1.
Bereits vorher habe es nur zwei Player auf dem Markt gegeben. «Von daher sehen wir es gar nicht, dass sich diese beiden zusammenschliessen könnten», sagte Stalder. (awp/mc/upd/ps)