Engelberg – Die Titlis Bergbahnen haben sich im ersten Halbjahr 2021/22 von der Coronakrise erholt. Während wieder fast gleich viele Individualreisende wie vor Corona die Bergbahnen nutzten, hinkt die Anzahl der Gruppenreisenden noch weit hinterher.
Der Bahnbetreiber transportierte in dem per Ende April angeschlossenen Halbjahr 482’497 Fahrgäste, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Das sind rund 40 Prozent mehr als im schwachen Vorjahr, als die Wintersaison noch stärker von Coronamassnahmen gekennzeichnet war. Zudem profitierte das Skigebiet von guten Schneeverhältnissen.
Der Ertrag der Titlis Bergbahnen stieg auf 28,5 Millionen Franken gegenüber 17,1 Millionen im Vorjahr. Davon entfielen 19,4 Millionen auf den Ertrag der Bergbahnen. In der Folge verdoppelten sich auch die Erträge der Restaurants und Hotels auf rund 6 Millionen Franken. Im Vergleich mit den Jahren vor Corona fehle aber immer noch über ein Viertel des Gastronomie-Umsatzes, heisst es weiter. Dies sei unter anderem dem vorsichtigen Verhalten der Gäste geschuldet.
Erfolgreiches «Dynamic Pricing»
Als erfolgreich hat sich in der Wintersaison das «Dynamic Pricing» erwiesen. Dabei bezahlten Gäste, welche ihr Ticket im Voraus kauften, für eine Tageskarte weniger als noch im Vorjahr.
Unter dem Strich resultierte zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronakrise wieder einmal ein Gewinn in der Höhe von 1,1 Millionen Franken. Im Vorjahressemester schrieben die Titlis Bergbahnen einen Verlust von 7,3 Millionen Franken.
Mehr Gäste aus der Schweiz und Europa
Bei den Individualreisen wurde das Vor-Coronaniveau mit 86’614 Ersteintritten beinahe erreicht. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um rund zwei Drittel und sei vor allem auf eine Zunahme der Gäste aus der Schweiz und Europa zurückzuführen.
Auch die Gruppenreisen – das grösste Gästesegment der Titlisbahnen – hat sich im ersten Halbjahr 2021/22 wieder etwas von der Coronakrise erholt. Nach nur 97 Gruppenreisenden im Vorjahr buchten dieses Jahr wieder 14’637 Personen eine Gruppenreise. Trotzdem sei damit noch nicht mal 10 Prozent des Vor-Coronaniveaus erreicht.
Das Problem seien die fehlenden internationalen Gäste. Hier erhoffen sich die Bergbahnen für den Sommer «eine Trendwende», da die Einreise in die Schweiz seit Mai für Reisende aus der ganzen Welt wieder möglich ist. Gäste aus China erwartet das Unternehmen aber erst wieder ab Sommer 2023.
Trotzdem rechnen die Betreiber der Bergbahnen bei den Interkontinentalreisen mit mehr Gäste aus Asien und Nordamerika und mit mehr Individualreisenden aus dem europäischen Raum. Im Sommer dürfte sich zudem die Corona-Situation weiter beruhigen. Die Titlis Bergbahnen erwarten deshalb aber weniger Reisende aus der Schweiz, da Nachholbedürfnis nach Auslandferien gross sei. (awp/mc/pg)