Tornos wird von Verlangsamung der Autoindustrie ausgebremst
Moutier – Der Drehmaschinenhersteller Tornos schraubt seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019 herunter. Die Profitabilität soll voraussichtlich unter dem Vorjahr zu liegen kommen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Sie werde allerdings nicht allzu sehr unter den Vorjahreswert fallen, präzisierte Finanzchef Bruno Edelmann gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Genauer wollte er den Rückgang nicht beziffern. Bei der Publikation der Halbjahreszahlen im August hatte Tornos eine Profitabilität auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.
Erfreulich laufe das Geschäft zwar in der Medizin- und Dentaltechnik sowie in der Elektroindustrie, doch die Verunsicherung in der Automobilindustrie drücke weiter auf den Bestellungseingang, begründete Tornos nun die gesenkte Prognose in der Mitteilung. Die Autoindustrie sorgt bei Tornos nämlich für das Gros der Aufträge.
Warenvorräte gestiegen
Diverse Kundenprojekte seien verschoben worden. Als Folge des deutlichen Bestellungsrückgangs seien zudem die Warenvorräte angestiegen. Damit seien Wertberichtigungskosten verbunden. Die Wertberichtigungen könnten allerdings aufgelöst werden, wenn die Teile schliesslich verwendet würden, sagte Edelmann.
Kein Auftragsschub durch Messe
Auch die für Tornos sehr wichtige Branchenmesse EMO 2019 vermochte das Ruder nicht herumzureissen. Es würden keine nennenswerten Aufträge aus dieser Messe noch im Geschäftsjahr 2019 umsatzwirksam werden, schrieb Tornos. Den Grund dafür ortet das Unternehmen bei der weltwirtschaftlichen und geopolitischen Lage, aufgrund der sich die Kunden bei grossen Investitionen sehr zurückhaltend zeigten.
Hinsichtlich der Besucherzahlen sei die Messe aber äusserst erfreulich verlaufen, teilte Tornos weiter mit. Die neu lancierten Produkte SwissNaneo 7 und SwissDeco seien auf grosses Interesse gestossen.
Weitere Einzelheiten veröffentlicht Tornos am 21. Januar 2020 mit der Publikation von Nettoumsatz und Auftragseingang. Im ersten Halbjahr konnte Tornos noch sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zulegen. Der Umsatz stieg um 12,7 Prozent auf 117,2 Millionen Franken.
Das operative Ergebnis (EBIT) wurde mit 8,9 Millionen im Vergleich zum Vorjahr um gut 60 Prozent gesteigert. Allerdings waren bereits in den ersten sechs Monaten 40 Prozent weniger neue Aufträge eingegangen als im Vorjahr. (awp/mc/pg)