Moutier – Der Drehmaschinenhersteller Tornos hat im ersten Halbjahr 2018 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn kräftig zugelegt. Zudem stieg der Auftragsbestand auf einen historischen Höchststand. Auch wenn es Herausforderungen in der zweiten Jahreshälfte gibt, blickt das Unternehmen positiv in die Zukunft.
Der Umsatz kletterte um 27 Prozent auf 104,0 Millionen Franken, während 25 Prozent mehr Aufträge im Umfang von 128,5 Millionen eingegangen sind als noch vor Jahresfrist. Mit einem Auftragsbestand von 93,3 Millionen wurde ein Rekordwert erzielt. Das operative Ergebnis (EBIT) wurde mit 5,5 Millionen mehr als verdreifacht, wie das Westschweizer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Unterm Strich wurde der Gewinn auf 5,5 Millionen vervielfacht, nachdem im Vorjahr mit 0,3 Millionen gerade so der Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft worden war.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Tornos die Erwartungen der Analysten im Mittel in etwa getroffen. Bei der ZKB hatte man mit einem Umsatz von 110,8, bei Research Partners RP) mit 105 Millionen Franken gerechnet. Der EBIT wurde bei 7,5 (RP) bzw. 4,4 Millionen (ZKB), der Gewinn bei 6,3 (RP) bzw. 4,1 Millionen (ZKB) erwartet.
Hohe Nachfrage sorgt teils für Verzögerung
Die grosse Nachfrage für alle Produktlinien habe Tornos und die Zulieferer vor Herausforderungen gestellt, hiess es weiter. Einzelne Zulieferteile seien teilweise nur mit Verzögerungen lieferbar gewesen. Prozess- und Kapazitätsanpassungen sowie die Einstellung temporärer Mitarbeitenden seien nötig gewesen, was zu höheren Kosten geführt habe. Die Situation sei durch gezielte Anpassungen aber entschärft worden.
Die Auftragseingänge stiegen laut Mitteilung bei allen Maschinentypen. Der wichtigste Absatzmarkt – die Automobilindustrie – habe in der ersten Jahreshälfte eine markante Nachfragesteigerung erlebt. Auch im Marktsegment Elektronik und in der Uhrenindustrie habe sich die Nachfrage gut entwickelt. In diesen drei Segmenten hat Tornos die Marktposition ausgebaut. Im Segment Medizin- und Dentaltechnik sei indes das Resultat des Vorjahres noch nicht erreicht worden.
Verschiedene Innovationsprojekte wie der Langdrehautomat SwissDeco seien gut aufgenommen worden, die Vorbereitungen für den Marktstart im vierten Quartal 2018 liefen. Derweil sollen der Ausbau am Hauptstandort in Moutier sowie die Sanierung des Verwaltungsgebäudes bis Ende 2019 abgeschlossen sein, hiess es weiter.
Trotz einiger weltpolitischer Unsicherheiten sieht Tornos den gesamtwirtschaftlichen Ausblick für die Schweizer Maschinenindustrie für das zweite Halbjahr weiter positiv. Man wolle weiter von der guten Nachfrage in den Kernmärkten profitieren, hiess es. Daher rechnet das Unternehmen trotz der Herausforderungen mit Zulieferteilen für das Gesamtjahr mit einer weiteren Verbesserung beim EBIT und Nettoergebnis. (awp/mc/ps)