Tornos mit Umsatzwachstum im 2022 – Positives Ergebnis erwartet

Tornos

Produktion bei Stornos. (Foto: Tornos)

Moutier – Tornos hat im Geschäftsjahr 2022 ein moderates Umsatzwachstum erzielt und beim Auftragseingang ganz leicht nachgelassen. Im Vorjahr hatte sich das Geschäft allerdings stark von der Corona-Krise erholt, sodass die Vergleichswerte relativ hoch sind. Insgesamt wird für das zweite Halbjahr ein positives Ergebnis erwartet.

Der Nettoumsatz erhöhte sich um 5,8 Prozent auf 181,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Auftragseingang lag mit 194,1 Millionen hingegen um 5,1 Prozent unter dem starken Vorjahreswert.

Nach Aussagen von Finanzchef Stéphane Pittet ist der Rückgang nicht beunruhigend. «Einerseits ist der Auftragseingang nach wie vor höher als der Umsatz, und andererseits war das Jahr 2021 durch einen Aufholeffekt nach der Covid-19-Pandemie geprägt», erklärte er in einem Interview mit AWP.

Langsam gewünschte Abkopplung von Autoindustrie
Im grössten Absatzmarkt, der Medizin- und Dentaltechnik, sei das vergangene Jahr sehr erfolgreich verlaufen, erläuterte Tornos. Markant zugelegt habe die Gruppe in der Uhrenindustrie, der Luft- und Raumfahrttechnik sowie im Service- und Ersatzteilgeschäft.

Derweil hätten die Aufträge aus der Autoindustrie nicht mehr so ein hohes Gewicht wie in früheren Jahren. «Dieser Rückgang des Automobilanteils entspricht einer gewünschten Entwicklung», kommentierte Pittet und erinnerte daran, dass Tornos seit mehreren Jahren Anstrengungen unternehme, um seine Abhängigkeit gegenüber diesem stark zyklischen Sektor und in geringerem Masse auch gegenüber der Uhrenindustrie zu reduzieren. Im Übrigen könne der wachsende Anteil von Elektroautos dazu führen, dass ein Teil der Akteure in der Automobilbranche ersetzt wird.

Zweites Halbjahr positiv – Lieferprobleme bessern sich
Mit Blick auf die Gewinnentwicklung zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Trotz teils markanter Kostensteigerungen werde aufgrund der erfreulichen Umsatzentwicklung auch für das zweite Semester beim EBIT und beim Nettoergebnis mit deutlich positiven Resultaten gerechnet. Die höheren Kosten wurden gemäss dem CFO grösstenteils durch Preissteigerungen aufgefangen.

Im ersten Halbjahr hatte Tornos einen EBIT-Rückgang um 21 Prozent auf 8,8 Millionen Franken erlitten. Der Reingewinn lag im ersten Semester mit ebenfalls 8,8 Millionen sogar um 25 Prozent unter dem Vorjahreswert, was aber insbesondere an der Auflösung von Wertberichtigungsrückstellungen gelegen hatte.

Derweil besserten sich wohl die Lieferprobleme. «Wir befinden uns in einem Prozess der langsamen Stabilisierung», so der Finanzchef. Insbesondere auf dem Kabelmarkt bleibe die Lage wegen des Krieges in der Ukraine angespannt, während sich von Seiten der Mikrochips eine langsame Entspannung abzeichne. «Auch wenn die Situation angespannt bleibt, entwickelt sie sich positiv», erklärte Pittet. (awp/mc/pg)

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