Tornos Q3: Umsatzeinbruch und tiefrote Zahlen
Tornos-CEO Michael Hauser.
Moutier – Der Werkzeugmaschinenhersteller Tornos steht mitten im Umbau und das äussert sich auch im Quartalsabschluss. Im dritten Quartal 2012 musste die Gruppe einen deutlichen Rückgang des Umsatzes hinnehmen und weist zudem tiefrote Zahlen aus. Das Unternehmen litt unter einer tieferen Nachfrage, mehr Wettbewerbsdruck, den Auswirkungen des Schweizer Frankens und den Kosten für den Umbau. An der zur Halbjahrespräsentation gemachten Prognose 2012 hält Tornos fest.
Der Umsatz ist in der Berichtsperiode um beinahe die Hälfte auf 31,5 Mio CHF von 58,7 Mio gesunken und der Auftragseingang ging um 43% auf 34,0 Mio zurück, wie es in einer Mitteilung heisst. Der für die ersten neun Monate kumulierte Umsatz reduzierte sich somit um 36% auf 128,5 Mio und der entsprechende Auftragseingang um 36,5% auf 137,4 Mio.
Rote Zahlen
Beim Betriebsergebnis EBIT weist Tornos im dritten Quartal einen Verlust von 8,3 Mio nach einem Gewinn von 1,2 Mio im Vorjahr aus. Zum negativen Ergebnis hätten die Kosten für die im September angekündigte Restrukturierung massgeblich beigetragen, heisst es. So hat Tornos für Personalaufwendungen Rückstellungen von 3,7 Mio vorgenommen. Um Sonderkosten bereinigt, beträgt der EBIT im Quartal -4,6 Mio und nach neun Monaten -7,2 (unbereinigt -10,9) Mio.
Das Reinergebnis wird mit -8,1 Mio CHF angegeben, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 1,3 Mio resultiert hatte. Die Kosten für ein Bankdarlehen beliefen sich auf 1,6 Mio und Wechselkursverluste belasteten die Rechnung mit 0,4 Mio. Auf der Gegenseite schlug ein Steuerertrag von 1,5 Mio positiv zu Buche. In den Monaten Januar bis September liegt der Verlust bei 11,4 (VJ +6,7) Mio.
Deutlich hinter den Erwartungen zurück
Damit hat Tornos die Erwartungen von Analysten klar verfehlt. Die Bank Vontobel hatte einen Umsatz von 48,3 Mio CHF, die ZKB einen Wert von 45,0 Mio erwartet. Beim Auftragseingang rechnete die ZKB mit 40,3 Mio, beim EBIT mit einem Minus von 3,4 Mio. Der Rückgang bei den Geschäftszahlen sei in erster Linie der Abnahme der Volumen zuzuschreiben, so die Mitteilung weiter. Die Bruttomarge habe sich im dritten Quartal auf 30,1% von 32,4% verringert. Diese Entwicklung liess sich mit der Einführung von Kurzarbeit nicht vollständig ausgleichen.
Der Mittelfluss aus Betriebstätigkeit der Gruppe lag mit 11,6 Mio CHF im negativen Bereich. So hat sich die Nettoverschuldung per Ende September auf 32,1 Mio erhöht. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 26,3 Mio. Das Eigenkapital steht bei 121,8 Mio und macht 54,6% der Bilanzsumme aus.
Industrielle Aktionäre gewähren Darlehen von 40 Mio Franken
Mitte Oktober kündigte Tornos eine Erneuerung der Finanzierungsstruktur an. So wurde der Kreditrahmen bei den Bankensyndikaten von 50 Mio auf 35 Mio CHF reduziert. Gleichzeitig haben zwei industrielle Aktionäre – darunter Walter Fust – Darlehen in Höhe von 40 Mio gewährt. Im Jahr 2013 sollen die Darlehen über eine Kapitalerhöhung auf 10 Mio herabgesetzt werden.
Ausblick bestätigt
Im Ausblick bestätigt das Unternehmen die im Rahmen der Halbjahrespublikation gemachten Vorgaben für das Gesamtjahr 2012. Nach wie vor dürfte der Umsatz die Marke von 200 Mio CHF nicht übertreffen und mit dem EBIT werde Tornos die Gewinnzone nicht erreichen.
Die zu Jahresbeginn dargelegten Erwartungen, die für das zweite Halbjahr ein Anziehen der Nachfrage vorsahen, hätten sich nicht bewahrheitet und die Entwicklung der Absatzmärkte der Gruppe bleibe ungewiss, so die Mitteilung. (awp/mc/pg)