Tornos trennt sich von CEO Philippe Jacot
Philippe Jacot nach nur wenigen Monaten nicht mehr im Amt.
Moutier – Beim Drehmaschinenhersteller Tornos kommt es zu einem Wechsel in der Chefetage. CEO Philippe Jacot tritt von seinem Amt zurück. Auf ihn folgt Michael Hauser, der seine neue Funktion per 1. September aufnimmt. Analysten zeigten sich überrascht vom Sesselrücken, zumal Jacot erst vor sechs Monaten eingesetzt worden war.
Nach sechs Monaten im Amt habe sich «diese Wahl für beide Parteien als nicht vorteilhaft erwiesen», teilte Tornos am Montagabend mit. Die Zusammenarbeit sei deshalb «im gemeinsamen Einverständnis» per sofort beendet worden.
Kein Zusammenhang mit Finanzergebnis
Um einem Missverständnis vorzubeugen weist Tornos darauf hin, dass dieser Entscheid in keinerlei Zusammenhang mit dem Finanzergebnis der Gruppe für das erste Semester 2011 stehe. Das Ergebnis entspreche den Erwartungen und werde wie vorgesehen am 16. August im Detail vorgestellt.
Verschoben wird indes die Medienkonferenz vom Oktober, an welcher der Business Plan für die Jahre 2011 bis 2016 vorgestellt werden sollte. Das genaue Datum im Jahr 2012 werde zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
Erfahrener Nachfolger
Nachfolger von Jacot wird per 1. September wie erwähnt Micheal Hauser, welcher in den vergangenen zehn Jahren in verschiedenen Positionen in der Geschäftsleitung von AgieCharmilles und Georg Fischer tätig war. Hauser ist Präsident der Fachgruppe Werkzeugmaschinen von Swissmem und steht auch dem europäischen Dachverband für Werkzeugmaschinenhersteller CECIMO vor. Andere Funktionen oder Verwaltungsratsmandate hat Hauser keine inne.
Mit Michael Hauser habe Tornos einen äusserst erfahrenen Manager aus der Werkzeugmaschinenbranche gefunden, schreibt die Bank Vontobel. Zwar lasse das unerwartete Ausscheiden von Jacot einige Fragen offen, die Ernennung eines so bekannten Managers sei aber ein vernünftiger Schritt, um das Vertrauen der Anleger in so unsicheren Zeiten zu erhalten.
ZKB erwartet kein Änderung der strategischen Ausrichtung
Die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) spekulieren, dass die persönliche Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsrat und CEO zu schwierig geworden sei, obwohl man die gleiche Strategie habe verfolgen wollen. Sie rechnen daher nicht mit einer Änderung der strategischen Ausrichtung von Tornos.
Das Timing für den Wechsel sei sicher nicht optimal, so die ZKB weiter, zumal sich eine etwas harschere Wirtschaftsentwicklung abzeichne. Nachfolger Hauser hat aber auch aus ihrer Sicht grosse Erfahrung und verfüge offenbar über ein sehr gutes Netzwerk. Trotz Einarbeitungszeit sei davon auszugehen, dass das Geschäfts von Tornos wie bisher weiterlaufe. (awp/mc/pg)