Frankfurt / Zürich – Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba bereitet Insidern zufolge einen möglichen Verkauf von Landis+Gyr vor. Toshiba habe die Grossbank UBS damit beauftragt, einen Verkauf oder einen Börsengang der Messtechnik-Tochter zu prüfen, erklärten drei mit der Situation vertraute Personen gemäss der Nachrichtenagentur Reuters.
Eine Transaktion könnte bereits im Sommer über die Bühne gehen und ein Volumen von zwei Milliarden Dollar erreichen. Die Traditionsfirma aus der Zentralschweiz beschäftigt rund 5700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Toshiba und UBS wollten sich nicht äussern.
Transaktionsvolumen von 2 Mrd USD
Eine Transaktion könnte bereits nach den Sommerferien über die Bühne gehen und ein Volumen von zwei Milliarden Dollar erreichen. Als mögliche Käufer der Firma mit insgesamt gut 5700 Mitarbeitern kommen den Insidern zufolge vor allem grosse Finanzinvestoren in Frage.
Toshiba hat mit Milliardenabschreibungen auf das angeschlagene US-Atomkraftwerk-Geschäft zu kämpfen, zudem ist der Konzern noch von einem Bilanzskandal aus dem Jahr 2015 geschwächt. Um Sorgen um seine Kreditwürdigkeit aus dem Weg zu räumen, prüfen die Japaner unter anderem den Verkauf der wichtigen Chip-Sparte.
Landis+Gyr stellt Zähler her, mit dem Versorgungsunternehmen und Endkunden den Verbrauch von Strom, Gas oder Wasser messen können. 2011 übernahm Toshiba Landis+Gyr zusammen mit der staatsnahen Innovation Network Corporation of Japan (INCJ) für 2,3 Milliarden Dollar. Toshiba hält 60 Prozent, INCJ den Rest. Landis+Gyr stellte für das Geschäftsjahr 2016 ein Umsatzwachstum von knapp fünf Prozent auf 1,64 Milliarden Dollar in Aussicht. (awp/mc/ps)