Transocean-CEO Steven Newman (r.)
Zug – Transocean muss die Produktion in Brasilien nun doch nicht innert 30 Tagen stoppen. Wie der Schweizer Ölbohrkonzern in der Nacht auf Montag mitteilte, hat der Brasilianische Minister und Präsident des obersten Brasilianisches Gerichtshofes, Felix Fischer, einem Antrag des (brasilianischen) Ölindustrie-Regulators ANP stattgegeben und die vorläufige Verfügung gegen Transocean zum Produktionsstopp innert 30 Tagen aufgehoben.
Entsprechend dem Entscheid darf Transocean alle operativen Tätigkeiten auf Offshore-Feldern in Brasilien mit Ausnahme von «Campo de Frade» fortsetzen. Transocean hat derzeit im grössten südamerikanischen Land zehn Bohrinseln unter Vertrag, wovon derzeit neun für Kunden auf anderen als dem Frade-Feld eingesetzt werden.
Kein Unterbruch des Kontraktumsatzes in Brasilien
Der Entscheid kam laut Transocean am 28. September und damit nur ein Tag, nachdem der Konzern von einem brasilianischen Bundesgericht die vorläufige Verfügung zur Einstellung der Produktion innert 30 Tagen erhalten hatte und die Produktion somit kurz vor Ende Oktober hätte stoppen müssen. Entsprechend habe Transocean keinen Unterbruch des Kontraktumsatzes in Brasilien hinnehmen müssen. Dieser hatte im ersten Halbjahr 2012 rund 11% der Gesamteinnahmen von Transocean ausgemacht.
Schützenhilfe von Petrobras
Zuletzt hatte sich auch der staatliche Brasilianische Erdölbohrkonzern Petrobras für Transocean eingesetzt, da sieben seiner im Einsatz stehenden brasilianischen Ölbohrinseln von Transocean betrieben werden und damit die Produktion erheblich beeinträchtigt worden wäre.
Hintergrund der ganzen Geschichte ist ein Vorfall aus dem November 2011, bei dem es Transocean und der Erdölgesellschaft Chevron lange nicht gelungen war, ein Leck bei einer Ölbohrplattform im Feld Frade rund 120 Kilometer vor Brasiliens Südostküste zu stopfen und den Austritt einer grösseren Menge Öl zu verhindern. (awp/mc/ps)