Steven Newman, CEO Transocean.
Zug – Der Ölbohrkonzern Transocean hat im vierten Quartal 2012 den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft. Sondereffekte haben das Ergebnis positiv beeinflusst. Im Gesamtjahr resultiert unterm Strich noch ein Verlust, das Management zeigt sich jedoch vorsichtig optimistisch und plant die Ausschüttung einer Dividende.
Der Nettogewinn nach Minderheiten erreichte im vierten Quartal einen Wert von 456 Mio USD nach einem durch hohe Abschreibungen bedingten Verlust von 6,2 Mrd USD im Vorjahresquartal. Zudem halfen einmalige Sondereffekte beim Erreichen der Gewinnschwelle, wie Transocean in der Nacht auf Samstag mitteilte. Aus Steuereffekten resultierte ein Plus von 101 Mio USD, aus dem Verkauf von Plattformen für geringe Meerestiefen ein Ertrag von 25 Mio.
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT erreichte 541 Mio USD nach einem Verlust von 5,8 Mrd im Jahr davor. Der Umsatz stieg in den letzten drei Monaten 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 9% auf 2,3 Mrd USD, verzeichnete aber zum Vorquartal ein Minus von 4%.
Umsatzwachstum im Gesamtjahr – Ausblick vorsichtig positiv
Auf das ganze Jahr 2012 gesehen schrieb das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen aber weiter rote Zahlen. Das Minus betrug (nach Minderheiten) noch 211 Mio USD, im Vergleich zu 5,7 Mrd USD im Vorjahr. Der EBIT erreichte plus 1,6 Mrd USD nach einem Verlust von 4,8 Mrd zuvor, der Umsatz stieg um 15% auf 9,2 Mrd. Der Cash Flow aus dem operativen Geschäft wuchs um 48% auf 2,7 Mrd USD.
Für das laufende Geschäftsjahr 2013 rechnet das Unternehmen mit geringeren operativen Kosten sowie mit Abschreibungen auf Vorjahresniveau. Die Steuerrate soll im Bereich 18 – 20% zu liegen kommen.
Dividendenzahlung
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 17. Mai in Zug die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,24 USD pro Aktie vor. Die Zahlung soll in insgesamt vier Teilausschüttungen im Juni, September und Dezember 2013 sowie März 2014 erfolgen, wie Transocean zudem am heutigen Montag mitteilte.
Der Konzern will an seinem Ziel festhalten, die Brutto-Schulden auf einen Wert von 7 bis 9 Mrd USD zu reduzieren. Dazu sollen die ausstehenden Verbindlichkeiten bis zum Jahr 2014 um rund 1 Mrd reduziert werden.
Transocean war der Betreiber der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Deren Explosion hatte im Frühling 2010 mehrere Tote gefordert und vor der Küste des US-Staats Louisiana eine Umweltkatastrophe ausgelöst.
Anfang Januar hatte sich Transocean für schuldig erklärt, gegen das US-Wasserschutzgesetz, den Clean Water Act, verstossen zu haben. In einem Abkommen mit dem Justizministerium verpflichtete sich der Konzern zur Zahlung einer Busse in Höhe von 1,4 Mrd USD, die in einem Zeitraum von fünf Jahren gezahlt werden soll. (awp/mc/upd/ps)