Transocean erleidet deutlichen Gewinnrückgang

Steven Newman

Transocean-CEO Steven Newman.

Zug – Der Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean hat im zweiten Quartal 2011 einen im Vergleich zum Vorquartal höheren Umsatz erzielt, jedoch beim operativen und beim Reingewinn deutliche Einbussen hinnehmen müssen. Grund für die verringerte Profitabilität waren höhere Betriebs- als auch Finanzkosten, teilweise verursacht durch das neue Flottenbauprogramm für Ultra-Tiefwasser-Bohrschiffe. Zudem hat Transocean in der Berichtsperiode im Gegensatz zum Vorquartal keine ausserordentlichen Gewinne verbuchen können.

Der Umsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,8% auf 2’334 Mio USD. Im Vergleich zum Vorquartal (VQ) entspricht dies indes einer Zunahme um 8,9%. Der operative Gewinn sank zum Vorjahr um 59% auf 391 Mio und der Reingewinn nach Minderheiten erreichte noch 155 Mio, was einer Abnahme um 78% respektive um 50% zum Vorquartal entspricht. Der Gewinn pro Aktie (EPS, diluted) belief sich auf 0,48 USD nach 2,22 USD im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte.

Gewinnerwartungen verfehlt
Mit den Zahlen hat die Gruppe die Erwartungen vor allem bei den Gewinnzahlen verfehlt. Von AWP befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 2,35 Mrd USD, einem EBIT von 507 Mio und einem Reingewinn von 263 Mio gerechnet. Im zweiten Quartal musste Transocean einen ausserordentlichen Verlust von 36 Mio USD verbuchen, nach einem ausserordentlichen Gewinn von 139 Mio im Vorquartal. Grund dafür waren Steuerrückstellungen und Abschreibungen auf den Standard-Bohrschiffen «George H. Galloway+, GSF Labrador» und «GSF Britannia», welche zum Verkauf angeboten werden. Zudem seien weitere 26 Mio Aufwendungen für die Katastrophe im Golf von Mexiko hinzugekommen.

Reaktivierung ungenutzter Plattformen
Hingegen habe sich im zweiten Quartal die Aktivität im Golf von Mexiko verbessert. Ebenfalls einen positiven Effekt hatte der Beginn der Operationen der neu gebauten Ultra-Tiefwasserplattform Deepwater Champion, sowie die Reaktivierung von Plattformen, die im ersten Quartal noch ungenutzt waren. Zudem hat sich die Nutzung von Ultra-Tiefseebohrschiffen verbessert, welche jedoch teilweise von einer Stagnation bei den Tiefsee-Bohrschiffen und Schiffen für mittlere Tiefen egalisiert wurde.

Flottennutzung insgesamt unverändert
Insgesamt sei die Nutzung aber im Vergleich zum ersten Quartal unverändert geblieben. Die Flottennutzung betrug laut den Angaben, wie bereits im ersten Quartal, 55%. Bei der durchschnittlichen Tagesrate gelang aber eine Steigerung auf 312’100 USD gegenüber 292’600 im Vorquartal, hauptsächlich dank der verstärkten Nutzung von Ultra-Tiefseebohrschiffen sowie hochspezialisierten Bohrplattformen. Wie bereits in den Flottenberichten vom April und Juli dargelegt, seien in der Berichtsperiode zudem neue Verträge im Umfang von 1,5 Mrd USD gewonnen worden.

Kosten gestiegen
Zugenommen haben die Kosten für den Betrieb und den Unterhalt. Diese stiegen im zweiten Quartal auf 1,49 Mrd USD, gegenüber 1,36 Mrd im Vorquartal. Der Anstieg sei vor allem auf höhere Unterhaltskosten aufgrund der strengeren Sicherheitsvorschriften für Bohrmaterial und höheren Standards für den Zustand der Bohrausrüstung geschuldet. Damit verbunden habe auch die Ruhezeit von Bohrschiffen zwecks Wartung zugenommen, heisst es weiter.

Kein Ausblick
Der Cashflow aus betrieblichen Aktivitäten wurde mit 340 Mio ausgewiesen, nach 390 Mio im ersten Quartal. Grund für den Rückgang des Cash Flows sei vor allem der Anstieg des Umlaufvermögens gewesen. Bei den Kapitalkosten verzeichnete das Unternehmen eine Zunahme der Kapitalkosten auf 293 Mio von 240 USD im ersten Quartal 2011. Die höheren Kapitalkosten ergaben sich als Folge des erhöhten Kapitalbedarfs aufgrund des neuen Flottenbauprogramms, welches den Neubau von hochspezialisierten und Ultra-Tiefsee-Bohrschiffen forciert. Ein Ausblick für das dritte Quartal wurde nicht abgegeben. (awp/mc/upd/ps)

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