Transocean hält an Dividendenvorschlag von 2,24 USD pro Aktie fest
US-Investor Carl Icahn.
Zürich – Der an der Schweizer Börse SIX kotierte US-Ölbohrkonzern Transocean verteidigt in einer Stellungnahme den Dividendenvorschlag von 2,24 USD je Aktie, während Grossaktionär Carl Icahn an der Dividendenforderung im Umfang von 4 USD immer noch festhält. Die Zahlung einer Dividende von 2,24 USD oder rund 800 Mio USD werde das Ziel, langfristig Werte zu schaffen, unterstützen und bilde eine gute Basis für die künftige Weiterentwicklung des Unternehmens, hält Transocean in der Mitteilung vom Donnerstag fest.
Transocean verfolge im Kapitalmanagement einen disziplinierten und vorsichtigen Ansatz, heisst es weiter. Die Strategie ziele auf eine starke und flexible Bilanz, einem «Investment Grade»-Kreditrating, profitable Investitionen sowie auch die Zahlung von Überschusskapital an die Aktionäre ab. Transocean habe nämlich mit den Rechtsfällen zur Macondo-Ölkatastrophe im Golf von Mexiko und im Frade-Ölfeld in Brasilien sowie dem Steuerfall in Norwegen verschiedene Herausforderungen zu bewältigen. Die Erhöhung der Dividende bezeichnet das Unternehmen bei dieser Ausgangslage als «zu aggressiv».
Beschleunigte Rückzahlung von Schulden
Ausserdem wolle man die Verschuldung auf die Zielgrösse von 7 bis 9 Mrd USD senken. Dazu werde die Rückzahlung von Schulden beschleunigt. Bis Ende 2014 will das Unternehmen über die übliche Rückzahlung von Forderungen die Schulden um rund 1 Mrd zusätzlich verringern. Auch auf die von Carl Icahn geforderte Neubesetzung des Verwaltungsrats nimmt Transocean Stellung. Der Verwaltungsrat sei in den vergangenen beiden Jahren von sechs auf zwölf Mitglieder erweitert und gestärkt worden. Die geplante Zuwahl von Frederico Curado werde weiteres Know-How in das Gremium einbringen, vor allem mit Blick auf die Geschäftstätigkeit in Brasilien.
Icahn will drei VR-Mitglieder inkl. Präsident ersetzen
Carl Icahn seinerseits wirbt in einer Mitteilung vom Donnerstag bei den Transocean-Aktionären um Unterstützung. Die Ausschüttung einer hohen Dividende von 4 USD sei der einzige Weg für das Unternehmen, um zu einer disziplinierten Kapitalallokation zu finden. Transocean habe in den vergangenen Jahren viele falsche Entscheidungen getroffen und wolle das freie Kapital nun auch noch für die Rückzahlung tiefverzinster Darlehen oder Wachstumsinitiativen zu schlechten Konditionen einsetzen. Die von Icahn vorgeschlagenen drei Verwaltungsratskandidaten sollen jene VR-Mitglieder ersetzen (inkl. Präsident), die für die verfehlte Strategie verantwortlich seien, heisst es weiter.
Die Generalversammlung von Transocean findet am 17. Mai 2013 in Zug statt. Gemäss der letzten publizierten Beteiligungsmeldung vom 6. Februar 2013 hält Carl Icahn 5,39% an Transocean. (awp/mc/ps)