Transocean im ersten Quartal erneut mit Verlust
Ultra-Deepwater-Bohrschiff von Transocean.
Zug – Transocean hat in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2015 nach erneut hohen Wertberichtigungen einen Verlust erlitten. Unter dem Strich ergab sich ein EBIT-Verlust von 321 Mio und ein Reinverlust nach Minderheiten von 483 Mio. Dies nach 672 Mio EBIT bzw. 456 Mio Reingewinn im Vorjahr. Im Vorquartal hatte Transocean nach milliardenschweren Abschreibungen bereits einen EBIT-Verlust von 647 Mio und einen Reinverlust von 739 Mio erlitten.
Besonders Abschreibungen auf die «Deepwater Floater»-Bohranlagen in der Höhe von 481 Mio und Abschreibungen auf Anlagen, die zum Verkauf stehen, in der Höhe von 393 Mio haben zur Belastung beigetragen. Insgesamt verbuchte Transocean für das erste Quartal Verluste aus Wertminderungen in der Höhe von insgesamt 936 Mio USD.
Mit den Zahlen hat Transocean die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) beim operativen Ergebnis klar verfehlt. Diese rechneten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 1,98 Mrd und einem EBIT von 286 Mio.
Die Erlöse kamen bei 2,04 Mrd nach 2,34 Mrd USD im Vorjahr zu liegen. Der Rückgang sei vor allem auf eine reduzierte Aktivität der Bohranlagen sowie auf Verkäufe zurückzuführen, teilte der Vermieter von Offshore-Ölbohranlagen in einer Mitteilung am späten Mittwochabend mit. Teilweise konnte dies mit weniger «out-of-service»-Tagen kompensiert werden, wie es hiess.
Flottenauslastung gesteigert
Die Flottenauslastung lag Ende des Quartals bei 79% nach 78% im Vorjahr und 73% im Vorquartal. Die Umsatzeffizienz – das Verhältnis des realisierten zum maximal möglichen Umsatz – der Schiffe und Plattformen stieg bei einer schlechteren durchschnittlichen Tagesrate von 398,300 USD nach 406,400 USD im vierten Quartal 2014 auf 95,9% nach 95,3%. Der Auftragsbestand betrug per 16. April 19,9 Mrd; per 17. Februar hatte der Auftragsbestand noch 21,2 Mrd betragen.
Der Geschäftsaufwand sank auf 1,42 Mrd nach 1,60 Mrd im Vorjahr, was der Konzern unter anderem mit Initiativen zur Kostenreduzierung sowie einer Optimierung der Wartung sowie der «out-of-service»-Kosten erklärt sowie mit Anlagenverkäufen.
Ausblick fehlt
Angaben zur Guidance sind der Mitteilung nicht zu entnehmen. Mit den Jahreszahlen hatte der Konzern Ende Februar mitgeteilt, in den kommenden zwölf bis achtzehn Monaten weiterhin mit einem herausfordernden Marktumfeld zu rechnen. Der damalige Interims-CEO Ian Strachan, der im April mit Jeremy Thigpen ersetzt wurde, sah das Unternehmen jedoch gut am Markt positioniert, um diese schwierige Phase zu überstehen. Transocean werde an der eingeschlagenen Strategie festhalten und sei dafür genügend gut kapitalisiert, hiess es damals. Und: Zudem sei sowohl kurz- als auch mittelfristig die finanzielle Flexibilität gesichert und die Aktionäre sollen auch in Zukunft in den Genuss nachhaltiger Cash-Ausschüttungen kommen. (awp/mc/ps)