USA sehen Rechtsverstösse beim Unglück im Golf
Explosion der BP-Ölbohrplattform «Deepwater Horizon» am 20. April 2010.
Washington – Die amerikanischen Behörden haben am Mittwoch rund anderthalb Jahre nach der Ölpest im Golf von Mexiko gegen Transocean, BP und Halliburton formell Sanktionsmassnahmen verhängt. In einer am Mittwoch versandten Mitteilung listet die Aufsichtsbehörde über die Bohrarbeiten eine Reihe von Verstössen auf, unter anderem vom Besitzer der Unterwasser-Ölbohrplattform Transocean.
Transocean wird unter anderem die Unfähigkeit vorgeworfen, die Kontrolle über das Bohrloch jederzeit zu behalten. Die Behörde sieht die drei Unternehmen insgesamt in 15 Fällen von Rechtsverstössen schuldig. Das Ausmass der Strafen ist noch nicht bekannt, je Verstoss sind aber bis zu 35’000 USD pro Tag möglich. Ausserdem könnten die Feststellungen der Behörde BP in den Bemühungen unterstützen, Transocean oder auch Halliburton stärker an den hohen Kosten für die Aufräumarbeiten im Golf von Mexiko zu beteiligen.
Kein Leck an Unglücksort im Golf von Mexiko
Good News andererseits für Transocean: Aus der letztes Jahr im Golf von Mexiko gesunkenen BP-Ölplattform «Deepwater Horizon», die von Transocean betrieben wurde, fliesst offenbar kein Öl. Eine umfassende, zweitägige Unterwasser-Untersuchung, die von Transocean zusammen mit des US-Küstenwache am 4./5. Oktober durchgeführt wurde, habe gezeigt, dass es bei der gesunkenen Bohrinsel sowie dem mit ihr verbundenen Rohren keine Lecks gebe, teilte Transocean am Mittwochabend mit.
Schimmer an Wasseroberfläche entdeckt
Die Untersuchung wurden den Informationen zufolge durchgeführt, weil es offenbar an der Wasseroberfläche in der Nähe der Unglücksstelle einen «Schimmer» gegeben hat und die Küstenwache entsprechend Transocean diesbezüglich benachrichtigt hat. Die Ölplattform «Deepwater Horizon» war am 20. April 2010 im Golf von Mexiko explodiert, elf Arbeiter kamen dabei ums Leben. Aus der lecken Ölquelle flossen mehr als 780 Mio Liter Öl ins Meer. Erst drei Monate später konnte das Bohrloch provisorisch verschlossen werden. Bis zur endgültigen Versiegelung vergingen nochmals mehrere Wochen. (awp/mc/ps)