Transocean Q2: EBIT und Gewinn gesteigert
Transocean-CEO Steven Newman.
Zug – Transocean hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2014 sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis die Markterwartungen deutlich übertroffen. Dabei haben sowohl geringere Betriebs- und Finanzierungskosten als auch eine niedrigere Steuerrate geholfen. Demgegenüber was die Umsatzeffizienz insgesamt sowie auch im Tiefseebereich niedriger.
Die Erlöse fielen mit 2,33 Mrd USD leicht unter dem Vorquartal aus, in dem der Umsatz noch 2,34 Mrd USD betragen hatte, wie das Unternehmen am späten Mittwochabend meldete. Demgegenüber stiegen der EBIT mit 765 (672) Mio USD und der Reingewinn mit 587 (456) Mio deutlich gegenüber dem Vorquartal. Zurückzuführen sei dies auf einen deutlich tieferen Geschäftsaufwand, welcher im Q2 lediglich 1,56 Mrd nach zuvor 1,59 Mrd USD betragen hatte. Dies wird unter anderem mit tieferen Werft- und Wartungskosten begründet.
Tiefere Steuerrate und Finanzierungskosten
Ein weiterer Faktor war die tiefere Steuerrate, die effektiv auf 10,7% von 14,4% zurückging. Die annualisierte Rate betrug 12,6% gegenüber 15,1% im Vorquartal. Hier wirkte sich den Angaben zufolge die Ausserbetriebszeiten von Anlagen in höher besteuerten Ländern sowie die Verlegung von Bohrtürmen in niedriger besteuerte Gebiete aus. Die Finanzierungskosten gingen auf 351 Mio USD von zuvor 780 Mio zurück. Dabei habe vor allem der Zeitpunkt von Zahlungen im Neubauprogramm eine Rolle gespielt.
Geringere Umsatzdifferenz
Die Umsatzeffizienz – das Verhältnis des realisierten zum maximal möglichen Umsatz – der Flotte sank gegenüber dem Vorquartal leicht auf 95,0% (95,7%) und die durchschnittlichen Tagesrate verringerte sich ebenfalls leicht auf 410’000 USD von 413’100 USD. Unverändert blieb demgegenüber die Flottenauslastung, welche wiederum 78% betrug. Der Auftragsbestand hat seit dem jüngsten Flottenbericht von Ende Juni, als 25,0 Mrd USD ausgewiesen wurden, um weitere 78 Mio zugenommen.
Mit den Jahreszahlen hatte der Konzern eine durchschnittliche Umsatzeffizienzquote von rund 94%, operative Kosten zwischen 5,2 Mrd bis 5,4 Mrd USD, Investitionen von rund 2,6 Mrd USD (davon grösstenteils in den Bau neuer Schiffe und Plattformen für den Ultratiefsee- bzw. High-Specification-Bereich) sowie eine Jahressteuerrate zwischen 18% und 21% als Zielgrössen genannt. Letztere lag per Ende des Berichtsquartals bei 10,7% und damit merklich tiefer als im Vorquartal mit 10,7%. Angaben zur Guidance wurden in dem Communiqué keine gemacht.
Erwartungen übertroffen
Mit den Zahlen hat Transocean die Schätzungen der Analysten deutlich übertroffen. Sie erhoffen sich mit dem am Nachmittag anberaumten Conference Call Aussagen zur erwarteten Flottenauslastung und den Tagesraten im zweiten Halbjahr. Bei einer Reihe von Plattformen stehen Vertragserneuerungen an. Eine vorsichtige Guidance des Managements könnte einen Anstieg der Aktie begrenzen. Die Analysten werten die Zahlen als Beweis, dass das Unternehmen die Kostenseite im Griff hat und die Sparmassnahmen wirken. Vontobel meint, dass sich die Konsensschätzungen als zu konservativ erweisen könnten. (awp/mc/upd/ps)