Transocean Q3: Ergebnis durch Abschreibungen belastet

Steven Newman

Transocean-CEO Steven Newman (r.)

Zug – Der Ölbohrkonzern Transocean hat im dritten Quartal 2012 durch den Rückzug aus dem Geschäft mit den Standard-Hubbohrinseln einen neuerlichen Verlust erlitten. Eine höhere Auslastung der Tiefsee-Bohranlagen und geringere Ausfallzeiten resultierten jedoch in einem Umsatzanstieg.

Im Vergleich zur Vorjahresperiode wuchs der Umsatz um knapp 23% auf 2,44 Mrd USD. Gegenüber dem Vorquartal beträgt das Plus 3,7%. Der operative Gewinn (EBIT) kletterte auf 803 Mio, verglichen mit zuvor 298 Mio USD, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Verlust durch Abschreibungen und Wertberichtigungen
Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 381 Mio USD; im Vorjahr war ein Reinverlust nach Minderheiten von 21 Mio verbucht worden. Belastet wurde das Ergebnis insbesondere durch Wertberichtigungen und Abschreibungen in Höhe von insgesamt 880 Mio USD. Darin enthalten sind unter anderem Verluste und Goodwill in Höhe von 878 Mio auf die im September an die Shelf Drilling verkauften 38 Flachwasser-Bohrplattformen oder auch Erträge aus dem Verkauf von zwei Bohrschiffen.

Mit diesen Zahlen hat Transocean die Erwartung der ZKB bei Umsatz und EBIT übertroffen, jedoch beim Reinergebnis verfehlt. Der Analyst hatte einen Umsatz von 2,39 Mrd, einen EBIT von 554 Mio und beim Reinergebnis aus fortgeführten Aktivitäten einen Fehlbetrag von 100 Mio USD erwartet.

Neue Rückstellungen für Macondo-Unfall nicht berücksichtigt
Die operativen Kosten beliefen sich im dritten Quartal auf 1,34 Mrd USD nach 1,38 Mrd im Vorquartal. In dem Wert für das zweite Quartal sind die neu vorgenommenen Rückstellungen in Höhe von 750 Mio USD für mögliche Schadenfälle aus dem Macondo-Unfall auf der Ölplattform Deepwater Horizon im Jahr 2010 nicht berücksichtigt.

Der operative Cashflow wurde mit 786 Mio USD ausgewiesen, nach 459 Mio USD im zweiten Quartal bzw. 492 Mio USD im Vorjahresquartal. Die Steuerrate habe sich auf Jahresbasis auf 15,2% verbessert, nach 28,2% im zweiten Quartal, so die Mitteilung weiter.

Auslastung und Flottenquote gestiegen
Ein Teil des Umsatzanstiegs sei auf eine höhere Auslastung zurückzuführen, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen. So stieg der Umsatz aus Bohrverträgen gegenüber dem Vorquartal um 136 Mio USD vor allem durch eine höhere «revenue efficiency» (tatsächlicher Ertrag im Verhältnis zum höchst möglichen Ertrag) sowie geringere Ausfallzeiten. Die Umsatzeffektivität verbesserte sich im dritten Quartal auf 94,3% von 92,1% im Vorquartal. Im Vorjahr hatte diese Rate nur 89,5% betragen. Im Sektor Ultra-Deepwater verbesserte sich die Effektivität auf 95,8 von 92,2% im Vorquartal. Die Flottenquote betrug 77% nach zuletzt 72%.

Aussagen zum Gesamtjahr hat das Unternehmen bisher noch nicht getroffen. Am Nachmittag hält Transocean eine Telefonkonferenz ab. (awp/mc/upd/ps)

 

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