Transocean-CEO Steven Newman.
Zürich – Der Ölbohrkonzern Transocean ist Medienberichten zufolge von einem Zwischenfall auf einer Bohrinsel vor Ghana betroffen. Das Unternehmen habe 108 Arbeiter evakuiert, nachdem Wasser in die Anlage hinein geflossen sei, schreibt das «Wall Street Journal».
Entsprechende Agenturberichte waren bereits am Mittwochabend veröffentlicht worden, die Transocean-Aktie geriet entsprechend im US-Handel unter Druck und schloss 3,2% tiefer bei 62,23 USD. Bereits im Schweizer Handel hatte das Papier zu den grössten Verlierern gehört mit einem Minus von 2,6% auf 53,40 CHF (rund 63,50 USD). Gemäss Unternehmensangaben wurde vor Ghana niemand verletzt und die Bohrinsel war auch nicht unmittelbar vom Sinken bedroht, so das «Wall Street Journal» weiter. Nach der Evakuierung sei nur eine Rest-Mannschaft von 13 Personen vor Ort geblieben. «Die Situation ist derzeit unter Kontrolle», zitiert das Blatt einen Transocean-Sprecher. Auch gebe es keine Anzeichen für auslaufendes Öl.
Anker könnte Schaden verursacht haben
Die «Marianas» genannte Bohrinsel war in der Region für den italienischen Eni-Konzern tätig, aber zum Zeitpunkt des Unfalls nicht aktiv, so der Bericht. Die Tagesrate lag bei 450’000 USD. Eine mit dem Vorgang vertraute Person vermute, dass das Einholen eines Ankers zum Eindringen des Wassers geführt haben könnte, hiess es. Ursprünglich hätte die Anlage «Marianas» im Golf von Mexiko für BP zum Einsatz kommen sollen. Wegen eines Hurrikan-Schadens musste sie aber repariert werden und die «Deepwater Horizon» sprang ein. Im April 2010 ereignete sich dann der Unfall auf dieser Bohrinsel, bei dem 11 Menschen ums Leben kamen und welcher eine Ölkatastrophe auslöste. (awp/mc/ss)