Transocean-CEO Steven Newman.
Zug – Transocean will die norwegische Aker Drilling für 26,50 NOK pro Aktie oder für insgesamt 1,43 Mrd USD übernehmen. Der Verwaltungsrat von Aker habe seinen Aktionären die Annahme des Angebots einstimmig empfohlen, teilt das in der Ölbohrindustrie tätige Unternehmen am Montag mit.
Transocean hat sich bereits rund 60% der Aktien gesichert. Am Wochenende wurde mit Aker Capital eine Übereinkunft zum Kauf von 41% der ausstehenden Aktien von Aker Drilling unterzeichnet. Dabei übernimmt eine Tochtergesellschaft von Transocean 14’959’740 Titel oder 4,99% der Aktien. Die weiteren 36,1% würden gemäss der Angebotsbedingungen gekauft. Zusätzlich seien Transocean weitere 19,5% der ausstehenden Aktien von Aker Drilling von weiteren Aktionären in Aussicht gestellt worden. Dazu gehörten Funds, die von TPG-Axon Capital geführt würden. Damit kommt Transocean bereits auf einen Anteil von 60,5% der Aktien.
Übernahme umgehend gewinnwirksam
Das Angebot geht von einer Marktkapitalisierung von Aker Drilling in Höhe rund 7,93 Mrd NOK oder 1,43 Mrd USD aus. Dabei wird ein Wechselkurs von 5,53 NOK pro US-Dollar angenommen. Damit beinhalte das Angebot einen Aufschlag von 16,39 NOK je Aktie auf den Durchschnittskurs der letzten 30 Tage. Aker Drilling bringt den Angaben zufolge eine Nettoverschuldung von 0,8 Mrd USD mit und wird den Auftragsbestand von Transocean um 1,05 Mrd USD erhöhen. Transocean geht davon aus, dass die Übernahme unmittelbar nach Abschluss zum Gewinn beitragen wird.
Zwei Drittel der Stimmrechte Voraussetzung
Aker Drilling betreibt derzeit zwei Tiefseebohranlagen auf Basis eines langfristen Vertrages mit Statoil und Det Norske in Norwegen. 2013 will Aker zwei weitere Förderschiffe, die momentan in Korea im Bau sind, übernehmen. Die Zahlungsverpflichtung für die beiden Schiffe betrage bei Auslieferung 0,9 Mrd USD. Das Angebot sei davon abhängig, ob Transocean ein Minimum von zwei Drittel der Stimmrechtsaktien erhalte und von der Zustimmung vom Verwaltungsrat von Aker. Diese dürfte nicht zurückgezogen oder abgeändert werden, heisst es weiter. Beide Prämissen sind für Transocean zwingend. Das Angebot sei nicht Gegenstand irgendwelcher finanzieller Konditionen.
ZKB wertet Übernahme «leicht positiv»
Die Exponierung gegenüber dem Ultratiefwasserbereich in extremen Bedingungen sei strategisch betrachet sicherlich sinnvoll, schreibt die Zürcher Kantonalbank in einer ersten Stellungnahme. Sie beurteilen die Übernahme, die mit Cash und kurzfristigen Krediten finanziert wird und gewinnsteigernd für Transocean ist, als «leicht positiv». Die Titel des Ölbohrkonzerns starteten am Montag mit deutlichen Aufschlägen in den Handel. Kurz nach Eröffnung kosten die Titel 44,90 CHF, was einem Plus von 6,3% entspricht. Der Gesamtmarkt (SMI) legt derweil um 2,08% zu. (awp/mc/ps)