Trotz Unsicherheit wachsen die Investitionen
(Bild: Gina Sanders – Fotolia.com)
Zürich – Die Resultate der KOF Investitionsumfrage vom Herbst 2015 zeigen, dass die nominellen Bruttoanlageinvestitionen in der Schweiz im Jahr 2016 zulegen dürften. Gemäss den Angaben der Unternehmen nahm die Investitionstätigkeit letztes Jahr nominell um rund 0.8% zu. Für das laufende Jahr rechnen die Unternehmen mit einer Zunahme der Anlageinvestitionen von 3.7%. An der Umfrage haben sich rund 2800 Unternehmen beteiligt.
Die von der KOF im Herbst 2015 befragten Unternehmen planen eine Ausweitung der nominellen Anlageinvestitionen im laufenden Jahr von 3.7%. Unterscheidet man zwischen den Ausrüstungsinvestitionen (ohne Ausgaben für F&E) und Bauinvestitionen, nehmen gemäss den Investitionsplänen der Schweizer Unternehmen die Ausrüstungsinvestitionen im Jahr 2016 um fast 4% und die Bauinvestitionen um rund 3% zu.
Pharma und Chemie als Investitionstreiber
Eine tiefergehende Analyse der Daten zeigt, dass die Zunahme der Investitionen allerdings hauptsächlich von den Bereichen Pharma und Chemie getrieben wird. Darüber hinaus tragen ausserordentliche Anschaffungen im Bereich «sonstige Fahrzeuge» zur positiven Entwicklung bei.
Zusätzlich zu den Investitionszahlen erhebt die KOF in ihrer Investitionsumfrage Daten zur Realisierungssicherheit der geplanten Investitionen. Daraus lassen sich Rückschlüsse zur ökonomisch relevanten Unsicherheit ziehen. Die Realisierungssicherheit der Investitionen befindet sich historisch betrachtet weiterhin auf einem tiefen Niveau. Seit der Grossen Rezession hat sich die Unsicherheit, das Pendant zur Realisierungssicherheit, nicht merklich vermindert. Unter Ökonomen gilt diese hohe Unsicherheit als eine mögliche Ursache für die anhaltende Investitionsschwäche.
Im aktuellen KOF Bulletin vom Februar erscheint eine tiefergehende Analyse der KOF Investitionsumfrage. (KOF/mc/ps)
Über die Erhebung
und 2800 Unternehmen nahmen an der Umfrage teil. Die KOF Investitionsumfrage basiert auf einem Unternehmenspanel, welches die Schweizer Unternehmenslandschaft möglichst repräsentativ abzubilden versucht. Der Staatssektor, halbstaatliche Unternehmen sowie private Haushalte bleiben bei der Berechnung der Veränderungsraten unberücksichtigt. Eine Vergleichbarkeit der rapportierten Veränderungsraten mit Veränderungsraten nach Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung (VGR) ist somit nicht möglich.