U-blox steigert 2017 Umsatz und Reingewinn
Thalwil – Die Halbleiterfirma U-blox setzt ihre Rekordjagd fort. Im vergangenen Jahr haben die Thalwiler erstmals die Umsatzmarke von 400 Mio CHF geknackt. Und im laufenden Jahr soll es weiter steil aufwärts gehen. Bereits peilt Firmenchef Thomas Seiler den nächsten Meilenstein von einer halben Milliarde Umsatz an.
2017 sei für U-blox erneut ein sehr gutes Jahr gewesen. «Wir haben von günstigen Marktumständen profitiert, vor allem von stark wachsenden Anwendungen wie beispielsweise Navigationschips für Mietvelos in China», sagte Seiler am Donnerstag auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Diese seien in grossen Stückzahlen gelaufen. Zudem weite sich der Anwendungsmarkt aus, wovon die Entwicklerin von Navigationschips und Kommunikationsmodulen profitiere.
Dies trieb den Umsatz im vergangenen Jahr um 12% auf 403,7 Mio CHF in die Höhe. «Es ist für uns ein Meilenstein, erstmals die Grenze von 400 Millionen überschritten zu haben», sagte Seiler. U-blox sei in allen Erdteilen gewachsen. Auch Amerika habe auf den Wachstumspfad zurückgefunden.
Der Betriebsgewinn (EBIT) legte um 10% auf 65,1 Mio CHF zu. Unter dem Strich erzielte U-blox einen Reingewinn von 51,3 Mio CHF. Das sind 11% mehr als im Vorjahr. Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Finanzgemeinde grösstenteils übertroffen.
Aktie schiesst hoch
Vom Steigflug sollen auch die Aktionäre profitieren. U-blox will die Dividende von 2,10 auf 2,25 CHF erhöhen. Die Anleger applaudierten. An der Schweizer Börse schloss die Aktie 2,7% höher. Zeitweise hatte sie sogar um gut 8% im Plus gelegen.
Un die Aussichten sind gut. Die U-blox-Navigationschips und Kommunikationsmodule werden beispielsweise in Sportuhren, Autonavis oder Elektrozählern eingesetzt. Und die Normen der vierten Mobilfunkgeneration LTE (4G) würden ständig erweitert, was U-blox enorm viel Potential bringe, weil die Kunden auf neue Produkte umstellen müssten, sagte Seiler.
«Wir sind daran, unsere Position in den Märkten auszubauen. Wir investieren sehr stark ins autonome Fahrzeug», sagte der U-blox-Chef. Das sei ein langfristiges Thema. Das werde vielleicht noch nicht dieses Jahr, aber ab 2020 Umsatz bringen.
Umsatz von 500 Mio Franken im Visier
Bereits nimmt Seiler die halbe Milliarde ins Visier: «Wir haben immer noch das Ziel, 500 Mio CHF Umsatz zu machen. Das wird dieses Jahr nicht ganz reichen.» Für 2018 erwartet U-blox einen Umsatz im Bereich von 460 bis 475 Mio CHF. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) soll von 87,4 Mio im vergangenen Jahr auf 95 Mio bis 105 Mio CHF zulegen.
Damit seien die Fortschritte beim EBITDA grösser als beim EBIT, sagte Seiler. Denn man erwarte heuer höhere Abschreibungen. Der Amortisationsbetrag werde dieses Jahr stärker zunehmen. Der EBIT soll nach 65,1 Mio CHF im vergangenen Jahr eine Spanne von 65 bis 70 Mio CHF erreichen. Um das starke Wachstum zu bewältigen werde U-blox erneut etwa 100 Mitarbeiter anstellen, sagte der U-blox-Chef am Rande der Bilanzmedienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
«Wir denken, wir sind auf gutem Weg», sagte Seiler. «Wir haben weiterhin die Absicht, zweistellige Wachstumszahlen zu zeigen.» Profitieren werde U-blox etwa vom Internet der Dinge, das immer mehr Geräte und Maschinen miteinander vernetze.
Dagegen dürfe man die nächste Mobilfunkgeneration 5G trotz des gegenwärtigen Hypes nicht überbewerten. Derzeit hätten die Mobilfunkanbieter noch nicht einmal die jüngsten Normen von LTE umgesetzt. «So ist es völlig überrissen, von 5G zu sprechen. Es kommt keiner mehr hinterher», sagte Seiler. Die Telekomkonzerne hätten keine Bereitschaft, gross in 5G zu investieren. «Die machen das vielleicht aus Marketinggründen, aber sicher nicht, weil sie damit Geld verdienen.» Längerfristig biete 5G U-blox allerdings gutes Potential. (awp/mc/upd/pg)