UBS: Aufwärtstrend der Industrie-KMU setzt sich fort

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(Foto: Swissmem)

Zürich – Von April bis Juli ist das Barometer der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) in der Industrie von 0,49 auf 0,65 Punkte gestiegen. Bei den Grossunternehmen der Industrie fiel der Wert leicht von 0,51 auf 0,41 Punkte. Beide Barometer liegen damit über ihrem langjährigen Durchschnitt. Auch bei den Dienstleistern verbesserte sich die wirtschaftliche Lage auf breiter Front.

Der Anstieg des KMU-Barometers von April 2017 bis Juli 2017 von 0,49 auf 0,65 Punkte war vor allem dem Anstieg der Indikatoren im Vorjahresvergleich geschuldet, während sie sich im Vormonatsvergleich verschlechterten. Zum Wachstum trugen unter anderem die positive allgemeine Beurteilung der Geschäftslage sowie der gesamten und der ausländischen Auftragsbestände bei. Bei den Grossunternehmen drückten hauptsächlich die tieferen Bestellungseingänge zum Vormonat sowie das niedrigere Produktionsniveau auf den Barometer, der leicht von 0,51 auf 0,41 Punkte sank. Einen noch stärkeren Rückgang verhinderten die allgemeine Beurteilung der Geschäftslage sowie die optimistischeren Erwartungen der Produktion, welche beide seit April anstiegen.

Trotz leichtem Rückgang lag das Barometer der Grossunternehmen im Juli immer noch über dem langjährigen Schnitt. Diese verbesserten Aussichten der Industrieunternehmen decken sich auch mit den Einschätzungen der UBS-Ökonomen eines breiter abgestützten Wirtschaftswachstums in diesem Jahr.

Aufwärtstrend bei den Dienstleistern ungebrochen
Im Dienstleistungssektor hellte sich die Geschäftslage weiter auf. Die Grossunternehmen schnitten dabei leicht besser ab als die KMU, was vor allem auf die bessere Ertragslage in den letzten drei Monaten zurückgeführt werden kann. Aber auch bei den KMU verbesserte sich die Ertragslage in den letzten Monaten. Beide Unternehmensgrössen sind bei der zukünftigen Entwicklung der Verkaufspreise eher pessimistisch, wobei die Grossunternehmen die zukünftige Preisentwicklung deutlich trüber einschätzen als die KMU. Bei den Detaillisten entspannte sich die Situation zwar etwas, doch die Unternehmen stuften die Geschäftslage im Juli immer noch als unbefriedigend ein. Die jüngste Frankenabschwächung gegenüber dem Euro dürfte die wirtschaftliche Lage der Detailhändler verbessern. Allerdings blieben ihre Erträge im dritten Quartal rückläufig und beide Unternehmensgrössen gehen über die nächsten drei Monate von sinkenden Preisen aus. Diese Entwicklung dürfte auch die Ertragslage weiter belasten.

Grosse Divergenz bei Tourismusunternehmen
Die Lage der KMU im Tourismus verbesserte sich in den letzten drei Monaten merklich, sie hinkten aber der Entwicklung der Grossunternehmen immer noch hinterher. Zwar stuften die KMU ihre Geschäftslage weiterhin als schlecht ein und auch die Ertragslage verschlechterte sich weiter leicht. Doch seit einigen Monaten ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu beobachten. Bei den Grossunternehmen, die ihre Geschäftslage bereits das zweite Mal in Folge als gut beurteilten, ist die wirtschaftliche Erholung schon deutlich weiter fortgeschritten. Der Umsatz und die Nachfrage erholten sich bei beiden Unternehmensgruppen weiter; allerdings schnitten die Grossunternehmen auch hier besser ab als die KMU.

KMU im Baugewerbe kämpfen weiterhin mit Kostendruck
Im Baugewerbe verschlechterte sich die Geschäftslage der KMU in den letzten Monaten wieder leicht, während sie sich bei den Grossunternehmen weiter verbesserte. Deren leicht optimistischere Sicht könnte auf die besseren Erträge und auch die befriedigende Auftragslage zurückzuführen sein. Zudem erwarten die Grossunternehmen, dass sich die Preise weiter erholen werden. Bei den KMU verschlechterte sich die Ertragslage, was sich auch nicht sehr bald ändern dürfte, rechnen diese doch in naher Zukunft mit fallenden Preisen. Zudem sank bei den KMU im dritten Quartal der Auftragsbestand.

Berechnung des UBS KMU Barometers
Das UBS KMU Barometer basiert auf der monatlichen Befragung der KOF in der Industrie (ohne Bau). Es berechnet sich als erste Hauptkomponente von 17 Subindikatoren für die gesamte Industrie, aufgeteilt nach KMU (bis 200 Mitarbeitende) und Grossunternehmen (ab 200 Mitarbeitende). Es wird derart skaliert, dass sein Mittelwert Null und seine Varianz 1 ist.

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