Zürich – Das Barometer der kleinen und mittelgrossen Unternehmen ist von Januar bis April 2018 von 0,50 auf 1,14 Punkte gestiegen. Auch das Barometer der Grossunternehmen stieg im selben Zeitraum von 0,80 auf ebenfalls 1,14 Punkte. Beide Barometer notierten somit deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 0 Punkten. Ein ähnlich hohes Niveau erreichten die beiden Indikatoren zuletzt im Jahr 2011.
Dies war vor der starken Aufwertung von 22 Prozent des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro. Angesichts des Niveaus der Barometer sowohl bei den Grossunternehmen wie auch bei den KMU scheint der Frankenschock nun endgültig überwunden zu sein.
Bessere Geschäftslage im Baugewerbe
Im Baugewerbe wie auch bei den Architektur-und Ingenieurbüros verbesserte sich die wirtschaftliche Lage jüngst leicht für beide Unternehmensgruppen. Wie in den vergangenen Monaten wichen die Werte beim Baugewerbe betreffend der allgemeinen Beurteilung der Geschäftslage sowie der anderen Indikatoren voneinander ab. Der Gewinn war weiterhin rückläufig und auch bei den Preisen ist keine Erholung sichtbar. Bei den Architektur- und Ingenieurbüros fielen die Unterscheide bei den einzelnen Indikatoren zwischen den KMU und den Grossunternehmen grösser aus. Während die Nachfrage bei den Grossunternehmen im April stagnierte, stieg sie bei den KMU an. Weiter klagten die KMU über einen Arbeitskräftemangel, die Grossunternehmen bezeichneten das Beschäftigungsniveau als gerade richtig.
Im Dienstleistungssektor beurteilten beide Unternehmensgruppen die Geschäftslage im zweiten Quartal weiter als gut. Die Grossunternehmen verzeichneten nach einem eher schwächeren Jahresstart eine zunehmende Dynamik. Sie schnitten bei den meisten Indikatoren besser ab, beispielsweise bei der Nachfrage sowie den Erträgen. Alleine bei der Einschätzung der zukünftigen Preisentwicklung zeigten sich die KMU leicht optimistischer, obwohl beide von sinkenden Preisen ausgingen.
Grosse Unterschiede im Detailhandel und Tourismus
Besonders gross waren die Unterschiede zwischen KMU und Grossunternehmen bei den Detaillisten. Während sich die Grossunternehmen bei allen Subindikatoren verbesserten, bekundeten die KMU mehr Mühe mit dem wirtschaftlichen Umfeld als zuvor. Der schwächere Schweizer Franken gegenüber dem Euro vermochte die Situation bei den Grossunternehmen deutlicher zu entspannen als bei den KMU. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in der Tourismusbranche, wo die wirtschaftliche Situation der Grossunternehmen deutlich besser war als diejenige der KMU. Letztere kämpften im zweiten Quartal beispielsweise immer noch mit sinkenden Erträgen, während sich die Grossunternehmen seit eineinhalb Jahren wieder steigender Erträge erfreuten. (UBS/mc)