UBS: KMU-Barometer bewegt sich seit Februar seitwärts

UBS: KMU-Barometer bewegt sich seit Februar seitwärts
(Foto: © eriktham - Fotolia.com)

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Zürich / Basel – Nach einem Rückgang im Juni hat sich das UBS KMU-Barometer im Juli stabilisiert. Das Barometer bildet den Geschäftsgang bei den kleinen und mittelgrossen Industrieunternehmen (KMU) ab. Bei den KMU in der Industrie laufen die Geschäfte seit längerem etwas weniger gut als bei den Grossunternehmen. Dies im Gegensatz zum Dienstleistungssektor, wo KMU teilweise besser abschneiden als die Grossunternehmen.

Das aus den Umfrageresultaten der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) bei Industrieunternehmen berechnete Barometer hat sich im Juli im Vergleich zum Vormonat verbessert. Bei den Grossunternehmen betrug der Anstieg im Juli kräftige 0,36 Punkte, bei den KMU lediglich 0,04 Punkte. Sowohl bei den KMU wie auch bei den Grossunternehmen liegt das Barometer deutlich unter seinem langjährigen Schnitt. Seit Februar bewegt sich das UBS-Barometer tendenziell seitwärts. Dies stützt unsere Einschätzung eines langsamen und stetigen Wirtschaftswachstums in der Schweiz. Insgesamt rechnen wir für das gesamte Jahr 2013 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,9%.

Bei den Dienstleistungsunternehmen ist das Bild im Gegensatz zur Industrie etwas differenzierter – die KMU schneiden nicht durchs Band schlechter ab als die Grossunternehmen. Beim Ertrag schnitten sie allerdings in den letzten 3 Monaten schlechter ab als die Grossunternehmen, wobei dies keine neue Entwicklung darstellt. Seit 2006 war die Ertragslage der KMU im Dienstleistungssektor meistens schlechter als die der Grossunternehmen. Während im zweiten Quartal die meisten Grossunternehmen ihr Beschäftigungsniveau als gerade richtig ansahen, erwarten sie für das dritte Quartal, dass sie eher zu viele Arbeitnehmer beschäftigen werden. Die KMU erachten das Beschäftigungsniveau bereits seit dem dritten Quartal 2011 als zu hoch.

Schwächere Dynamik bei den KMU im Baugewerbe
Im Baugewerbe ist bei den KMU eine deutliche Abschwächung der Dynamik zu beobachten. So hat sich die Geschäftslage der KMU in den letzten 3 Monaten deutlich eingetrübt, und der Auftragsbestand wird sogar erstmals seit dem 2. Quartal 2010 wieder als zu niedrig eingestuft. Die Grossunternehmen weisen allerdings weiterhin volle Auftragsbücher auf und vermelden sogar eine leichte Verbesserung der Geschäftslage. Der Preiskampf scheint sich wieder etwas verschärft zu haben, da sowohl die Grossunternehmen wie auch die KMU wieder rückläufige Preise erwarten. Ungebrochen ist der positive Trend bei den Architektur- und Ingenieurbüros. Sowohl bei den Grossunternehmen wie auch die KMU stieg die Beurteilung der Geschäftslage auf ein Rekordniveau. Allerdings ist der Preiskampf auch in dieser Branche ein Thema, wobei die Grossunternehmen leicht stärker davon betroffen sind als die KMU.

Die Unternehmen im Grosshandel haben unabhängig von der Unternehmensgrösse im Vergleich zum Vorquartal mit einer schwächeren Nachfrage und Ertragslage zu kämpfen. Trotzdem wird aber die Geschäftslage von den meisten Unternehmen immer noch als gut eingestuft. Dies im Gegensatz zu den Unternehmen im Detailhandel, die ihre Geschäftslage als schlecht einstuften. Diese pessimistische Sicht auf die wirtschaftliche Lage beeinflusst auch das Beschäftigungsniveau, das sowohl bei den KMU wie auch bei den Grossunternehmen als zu hoch beurteilt wurde.

Haben die Grossunternehmen die Krise im Tourismus bald überwunden?
Erstmals seit zwei Jahren stufen die Grossunternehmen im Tourismus ihre Geschäftslage wieder als gut ein. Ertrag und Umsatz haben sich stabilisiert, und die Beschäftigung wird nicht mehr als zu hoch eingeschätzt. Weiterhin düster sieht es aber bei den KMU im Tourismus aus, wo sich die Geschäftslage sogar weiter eingetrübt hat. Grundsätzlich scheint sich aber die Tourismusbranche, gemessen an den Übernachtungen, etwas zu erholen. Im ersten Halbjahr haben in der Schweiz 1,2% mehr Gäste übernachtet als vor einem Jahr, wobei ausländische Gäste mehr zu diesem Wachstum beigetragen haben. (UBS/mc/ps)

Berechnung des UBS KMU Barometers
Das UBS KMU Barometer basiert auf der monatlichen Befragung der KOF in der Industrie (ohne Bau). Es berechnet sich als erste Hauptkomponente von 17 Subindikatoren für die gesamte Industrie, aufgeteilt nach KMU (bis 200 Mitarbeitende) und Grossunternehmen (ab 200 Mitarbeitende). Es wird derart skaliert, dass sein Mittelwert Null und seine Varianz 1 ist.

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